In Österreich leben rund 3.500 Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren mit der Diagnose Diabetes mellitus Typ 1. Um die jungen Patient:innen leitliniengerecht betreuen zu können, sind multidisziplinäre Teams aus spezialisierten Kinderärzt:innen, Diabetes- und Ernährungsberater:innen, Psycholog:innen und weiteren Fachkräften erforderlich. Jedoch sind an keinem der 34 pädiatrischen Diabeteszentren in Österreich alle benötigten Stellen vorhanden, obwohl die Kosten für die Schaffung dieser Stellen überschaubar wären. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) macht daher auf die unzureichende Versorgungslage für Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes aufmerksam. Gerade bei den jungen Patient:innen, deren Zukunft von einer optimalen Versorgung abhängt, besteht dringender Handlungsbedarf.
Die Behandlung des Typ-1-Diabetes erfordert von Beginn an ein komplexes Selbstmanagement. Betroffene Familien benötigen umfangreiche Unterstützung, die in Form von mobiler Betreuung direkt zuhause stattfinden kann. Diese hilft dabei, die Diabetes-Therapie in den Alltag zu integrieren und entlastet zugleich die Ambulanzen der Krankenhäuser. Darüber hinaus ist die mobile Betreuung von großer Bedeutung für die Integration von Kindern mit Diabetes in Kindergärten und Schulen. Oft reichen bereits wenige Besuche von Diabetesberater:innen aus, um die alltäglichen Herausforderungen im Umgang mit der Erkrankung zu bewältigen und einer Stigmatisierung entgegenzuwirken. Leider ist die mobile Betreuung bisher nur in Wien flächendeckend umgesetzt. In den anderen Bundesländern gibt es zwar bereits (spendenfinanzierte) erfolgreiche Projekte, ihnen fehlt es aber noch an einer geregelten Finanzierung. Die ÖDG appelliert daher an die Entscheidungsträger:innen, die mobile Betreuung auszubauen sowie weiters die benötigten zusätzlichen Stellen in den Diabeteszentren zu schaffen, um eine optimale Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes sicherzustellen.