Dr.in Sonja-Maria Tesar, Präsidentin der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft und Leiterin der Kopfschmerzambulanz am Klinikum Klagenfurt, erklärt im Videointerview, wie man in der Praxis Migräne und Kopfschmerz unterscheiden kann. Außerdem berichtet sie, welche neuen Medikamente in der Migränetherapie zur Verfügung stehen, für welche Patient:innen eine Prophylaxe empfehlenswert ist und wann eine neurologische Vorstellung notwendig ist.
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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
- Bei Migräne ist der Schmerz von hoher Intensität, verstärkt sich bei körperlicher Aktivität und geht mit Begleitsymptomen wie Licht- oder Lärmempfindlichkeit sowie Übelkeit und/oder Erbrechen einher. Diese Kriterien sind beim Spannungskopfschmerz sowie bei gefährlichen Kopfschmerzen nicht erfüllt.
- Seit 2022 haben wir für die prophylaktische Migränetherapie zusätzlich zu den monoklonalen CGRP-Antikörpern die Gepante zur Verfügung. Diese setzen ebenso am CGRP-Rezeptor an und sind in Tablettenform erhältlich. Rimegepant hat den Vorteil, dass es auch zur Akuttherapie geeignet ist. Beide Vertreter sind zwar von der EMA zugelassen, werden aber noch nicht erstattet.
- Real-World-Daten haben das hervorragende Nutzen-Risiko-Profil der monoklonalen CGRP-Antikörper in den Zulassungsstudien bestätigt.
- In Ergänzung zu den lang bewährten Triptanen ist seit 2022 auch ein Ditan speziell für Patient:innen mit kardiovaskulärem Risikoprofil zugelassen. Dieses hat wie die Gepante derzeit noch einen „No-Box-Status“.
- Wenn Patient:innen an 3 oder mehr Tagen/Monat unter Migräne leiden bzw. wenn die Akuttherapie nicht ausreichend wirksam ist, ist eine Migräne-Prophylaxe indiziert. Mit Migräne ist ein 10-fach erhöhtes Risiko, an einer Depression oder Angststörung zu erkranken, assoziiert, das es zu verhindern gilt.
- Beim primären Kopfschmerz handelt es sich um neurologische Erkrankungen, die mitunter sehr komplex sind, weshalb jede:r Patient:in zumindest einmal zur Diagnosesicherung und Therapiebesprechung neurologisch abgeklärt werden sollte.