Vitamin-D-Wert: Dosierung und Interpretation

Bei der Interpretation des Vitamin-D-Wertes sollten vorrangig Einheit sowie Jahreszeit beachtet werden. Die Bestimmung des Vitamin-D-Status erfolgt durch die Messung von 25-Hydroxyvitamin-D, kurz 25(OH)D, im Blutserum. 25(OH D ist ein Vorläufer des aktiven Vitamins D, es kann in den Einheiten nmol/l oder ng/ml angegeben werden, wobei die Umrechnung von nmol/l in ng/ml mithilfe einer Division durch 2,5 erfolgt (z. B. entspricht 75 nmol/l dann 30 ng/ml).

Personengruppen

Der Vitamin-D-Serumspiegel unterliegt starken saisonalen Schwankungen: Ein Vitamin-D-Mangel in den Sommermonaten manifestiert sich im Winter oft mit extrem niedrigen Werten. Grundsätzlich gilt: Je kränker die Patient:innen, desto häufiger liegt ein Vitamin-D-Mangel vor. Erkrankungen, die für einen Mangel prädisponieren, sind Leber- sowie Nierenerkrankungen. Zudem sind Bewohner:innen von Altersheimen, Patient:innen mit eingeschränkter Mobilität sowie Teenager und Kinder gefährdet. Im Winterquartal, etwa von Dezember bis Februar, wäre eine Vitamin-D-Supplementation vermutlich für den Großteil der Bevölkerung sinnvoll. Vor einer moderaten Substitution muss man nicht unbedingt einen Spiegel bestimmen, da sie in geregeltem Ausmaß sicher ist.

Dosierung

Die durchschnittliche Substitutionsdosis beträgt zwischen 600 und 4.000 IE täglich. Es gibt aber auch vereinzelt Patient:innen, die bis zu 10.000 oder 20.000 IE am Tag benötigen: zum Beispiel jene, die unter chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder anderen Erkrankungen mit Malabsorption leiden. Bei Patient:innen mit Vorerkrankungen oder starkem Übergewicht ist es ratsam, den Vitamin-D-Spiegel etwa 2 bis 3 Monate nach Beginn der Substitution zu kontrollieren. Eine Supplementation über einen Blutserumwert von 60 ng/ml hinaus ist nicht notwendig.

Wahl des Präparates

Empfehlenswert ist eine tägliche Gabe, beispielsweise in Form von Tropfen. Sollte dies nicht möglich sein, kann Vitamin D auch einmalig wöchentlich in der äquivalenten Dosis verabreicht werden. Eine Depot-Dosis hingegen ist aus physiologischen Gründen nicht sinnvoll, da dann Abbauenzyme stimuliert werden. Da die Produktion von Nahrungsergänzungsmitteln, anders als die von Arzneimitteln, in Österreich fast unreguliert ist, ist es ratsam, auf die Qualität zu achten. Vitamin-D-Präparate in Arzneimittelqualität sind Produkten aus dem Internet jedenfalls vorzuziehen. Letztere sind oft unterdosiert oder enthalten Zusatzstoffe, die zu Vergiftungsfällen führen können.