Von wegen „krumme Gurken“ – wie die EU die Gesundheitsversorgung verbessert

Hoffen wir einmal nicht, dass irgendjemand tatsächlich auf die Idee kommt, die EU und ihre Fördergelder zukünftig in Frage zu stellen, denn hier werden Projekte großzügig unterstützt, die der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zugutekommen.
Eines dieser Projekte betrifft nämlich das Community Nursing, das mit 54,2 Millionen Euro an EU Fördergeldern unterstützt wird. Da diese Form der interprofessionellen Zusammenarbeit noch recht neu ist, widmen wir uns in dieser Ausgabe dieser wichtigen Berufsgruppe.
Ich selbst habe die große Freude, seit einiger Zeit mit der in unserem Ort tätigen Community Nurse zusammenarbeiten – und wenn ich ehrlich bin, kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass vielleicht nach Auslaufen dieses Projektes aufgrund der Finanzierungsfrage die so wertvolle Arbeit ein jähes Ende findet.
Community Nursing ist nicht die Pflege erkrankter Personen daheim, sondern meint eine niederschwellige, bedarfsorientierte und bevölkerungsnahe Arbeit einer speziell ausgebildeten Pflegeperson auf Gemeindeebene. Besondere Zielgruppe von CN sind ältere Menschen, die zu Hause leben – mit drohendem oder bestehendem Informations-, Beratungs-, Pflege- und/oder Unterstützungsbedarf –, sowie deren pflegende und betreuende Angehörige und Familien. Ein zentrales Element stellt dabei der präventive Hausbesuch für Menschen ab dem 75. Lebensjahr dar. Ziel von CN ist es, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken, das Wohlbefinden zu verbessern sowie den Verbleib von älteren Menschen im eigenen Zuhause nicht zuletzt durch Stärkung der Selbsthilfe von Betroffenen und deren Angehörigen zu ermöglichen.

Bei uns im Ort gibt es durch das Engagement unserer CN jetzt eine Reihe von Gemeinschaftsprojekten für die Bevölkerung, die den sozialen Kontakt, Austausch, Vermittlung ehrenamtliche Unterstützung, gesundheitsfördernde Projekte und vieles mehr umfassen. Die Community Nurse besucht die Patient:innen daheim und begleitet sie bei Bedarf auch in die Ordination. Durch den engen Austausch untereinander können wir die Patient:innen noch persönlicher, individueller, zielgenauer, mehrdimensional, wohnortnah und im häuslichen Umfeld versorgen. Dies dient dem eigentlichen Ziel von Primary Health Care.

Ach ja, und wegen der Gurken: In Österreich gab es schon seit 1968 ein Gesetz, das Gurken ihre Krümmung vorschrieb – die „Qualitätsklassenverordnung“ –, und zwar genau gleich: maximale Krümmung von 10mm auf 10cm Länge. Die EU-Verordnung wurde übrigens schon 2009 abgeschafft.