Laut Datenerhebungen sind 82 % aller Patientenklagen direkt auf Kommunikationsprobleme zurückzuführen.1 Weiters ist eine patientenzentrierte Kommunikation mit einer deutlich besseren Adhärenz assoziiert.2 Um die Botschaften effektiver zu vermitteln, müssen vor allem die nonverbalen Signale des Patienten beachtet werden.3 Dabei zeigen Studiendaten, dass eine effektive Patientenkommunikation nicht mehr Zeit kostet, sondern die Gesprächsdauer sogar um 10–12 % reduziert!4–5 Gute Kommunikation ist daher kein „nice to have“, sondern ein absolutes „need to have“ in der heutigen Patientenbehandlung. Umso dringlicher die Forderung der Ärzteschaft, die Gesprächszeit mit den Patienten bei der ärztlichen Abrechnung aufzuwerten. Zudem ist sie nachweislich gut für die Resilienz, sprich, die eigene Widerstandskraft, mit Herausforderungen umzugehen.6
Die Erfahrungen von Mag. Blumencron als Kommunikationstrainerin in der Medizin decken sich mit den Aussagen der Umfragen: „Genauso wichtig wie die fachliche Kompetenz ist den Patient:innen, dass der Arzt ihnen zuhört“.
Dass die Kommunikation seit der COVID-19-Pandemie vor besonderen Herausforderungen steht, zeigt der Alltag im stationären und niedergelassenen Bereich: Wütende bis aggressive Patienten, fragende und verärgerte Angehörige, Verständigungsprobleme durch die Schutzausrüstung, Fake News in den sozialen Medien – um nur einige Hürden zu nennen. Die Emotionalisierung ist besonders im Gesundheitsbereich deutlich feststellbar und trifft unberechtigt auf Ärzte und Pflegekräfte als Repräsentanten eines Systems, von dem sich laut Umfragen inzwischen jeder dritte Österreicher ungerecht behandelt fühlt. Hier einige Tipps der Kommunikationsexpertin, die weiterhelfen können:
» Wie Empathie im Patientengespräch vor gerichtlichen Klagen schützt. |