Als Mag. Wolfgang Maierhofer, Chef des medizinischen Fachverlages MedMedia, vor knapp zwölf Jahren mit der Idee an mich herantrat, ein Ärztemagazin zu gründen, das mit der „Kronen Zeitung“ korrespondiert, war ich skeptisch: Ich kannte die Ressentiments, die viele Kollegen gegenüber Laienmedien hegen. Allerdings war der Gedanke, mit Vertretern wichtiger Gesundheitsberufe zu kooperieren, reizvoll.
Also ließ ich von ihm die Bereitschaft der Ärzte und Apotheker für eine Zusammenarbeit professionell analysieren. Das Ergebnis: Die Apotheker waren von der Vorstellung, zwei Wochen vorher darüber informiert zu werden, welche Themen im Samstag-Magazin „Krone Gesund“ behandelt werden, sehr angetan. Die Ärzte leider weniger.
Somit starteten wir zunächst mit der Apotheker Krone. Und zwar fulminant – die Leserquote pro Ausgabe lag sofort jenseits der 90%! Nach einigen Monaten fragten Vertreter der Zahnärztekammer bei mir an, ob wir uns ein Fachmedium für ihre Berufsgruppe vorstellen könnten. Wir konnten und riefen die Zahn Krone ins Leben (den Titel, über den viel geschmunzelt wurde, habe ich mir nicht nehmen lassen).
Die Zahn Krone erwies sich gleichsam als Brücke zu den Ärzten, speziell zu den Allgemeinmedizinern. Eine weitere Umfrage brachte Positives: Wir hätten nun gute Chancen, die Ärzteschaft für unser Projekt zu interessieren. Berührungsängste bezüglich der Leser der „Kronen Zeitung“, der Laien also, konnten wir mit einem einfachen Argument weitgehend zerstreuen: Unsere Leser sind schließlich die Patienten der Ärzte.
Allerdings betraten wir mit einem Ärztemedium eine für uns neue Welt. Was sollten wir eigentlich vermitteln? Kurz gefasste Kongressberichte, Kommentare medizinischer Fachgesellschaften, rasch konsumierbare Fortbildung? Wir haben in diesem Sinne begonnen und hatten keinen leichten Start.
Da wir uns der Akzeptanz unserer Zielgruppe natürlich sicher sein mussten, luden wir Ärzte für Allgemeinmedizin ein, uns zu bewerten bzw. mit der Konkurrenz zu vergleichen: Ein ernüchternder Abend für uns! Am liebsten hätten wir ihn einfach verdrängt. Das durften wir freilich nicht. Also haben wir uns den zahlreichen Kritikpunkten (zu laienhaft aufbereitet, zu lange Berichte, zu wenig wissenschaftlich, zu viele überflüssige Symbolbilder und einiges mehr) gewidmet, einen umfassenden Relaunch vorgenommen und dabei auch dem Bedürfnis Rechnung getragen, politisch aktiv zu werden.
Das hat letztlich dazu geführt, dass sich die „Kronen Zeitung“ noch stärker als bisher für die Anliegen der Ärzteschaft eingesetzt hat. Nach wie vor bemühen wir uns, auch den Patienten/Lesern gegenüber, die Bedeutung speziell des niedergelassenen Arztes darzustellen bzw. klarzumachen. Wir sind überdies sofort zur Stelle, wenn es darum geht, Druck auf politische Strukturen auszuüben. Die Hausärzte haben es ja wirklich schwer, mit der Vielfalt an existenziellen und organisatorischen Problemen zurechtzukommen.
Mit der „Krone“ hat die Ärzteschaft jedenfalls einen starken Partner gefunden. Und die Ärzte Krone hat sich seit dem Umbau prächtig entwickelt. Sie wird laut aktuellen Umfragen gerne gelesen, hinsichtlich Fachkompetenz geschätzt, als Informationsquelle wahrgenommen.
Wir sehen also optimistisch in die Zukunft. Wünsche und Anregungen werden sehr gerne angenommen.
Vielen Dank!