Bronchuskarzinom: Als Gastredner unserer Partnergesellschaft der OeGHO durften wir den OeGHO-Präsidenten Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hilbe begrüßen. In seiner Funktion als Abteilungsvorstand der 1. Medizinischen Abteilung am Klinikum Ottakring, Wilhelminenspital, Wien, referierte er über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der medizinischen Therapie von PatientInnen mit Bronchuskarzinom. Besonders hob er dabei die rasante Weiterentwicklung der zielgerichteten Therapiemöglichkeiten der jüngsten Zeit hervor, die medizinische Onkologinnen und Onkologen vor neue Behandlungsoptionen stellt. Auffallend dabei ist die hohe Relevanz qualitativ hochwertiger Pflegeberatung und Betreuung durch onkologisch ausgebildetes Pflegepersonal. Anknüpfend an die Ausführungen von Präsident Wolfgang Hilbe, sprach Maristella Lung BSc, BA über die Pflege und Betreuung von Menschen mit Bronchuskarzinom. Sie betonte die gendergerechte und darauf abgestimmte Pflege, die PatientInnen angeboten werden muss, um ihnen im höchsten Maß individuell begegnen zu können.
Die Bezeichnung Psychopneumologie wurde durch Mag. Alexandra Propst bereits durch rezente Publikationen geprägt. Propst wies darauf hin, dass Rezidiv- und Progredienzängste im Alltag von Betroffenen zu starkem Leidensdruck führen können. Sie sprach ebenso über die Angstspirale und die Möglichkeiten für Pflegende, dabei zu unterstützen, diese zu durchbrechen. Besonders wichtig sei ein selbstsicherer Umgang mit der Lungenerkrankung hinsichtlich der Symptomkontrolle. Die Entwicklung eines selbstsicheren und gesundheitsförderlichen Lebensstils sind ein wesentlicher Teil der Krankheitsverarbeitung. An dieser Stelle schloss sich für viele Anwesende der Kreis, wenn es um die Frage nach der Notwendigkeit multiprofessioneller Zusammenarbeit geht. Die Behandlung betroffener Menschen und ihrer Bezugspersonen muss in Abstimmung mit dem Betreuungsteam erfolgen. Propst appellierte an die anwesenden Kolleginnen und Kollegen, immer Hilfe bei Psychologinnen und Psychologen anzufordern, wenn es um krisenhafte Ereignisse wie Atemnot bei PatientInnen mit Bronchuskarzinom geht.*
Rehabilitation: Als starkes Duo traten Prim. Dr. Marco Hassler und seine Kollegin Alexandra Hofer, BA als Vertreter und Vertreterin der Rehabilitation auf. Das Thema der frühzeitigen Prävention und Behandlung von Polyneuropathien war beiden spürbar ein Anliegen. Pflegende erhielten in diesem Vortrag wertvolle Hinweise für den Praxisalltag.
Und zu guter Letzt: Im traditionellen Programmpunkt „Speed (up)date onkologische Basics“ wurden heuer die Themen ANE, TITAN, Rash sowie Diarrhö und Obstipation durchgenommen und in einem Quiz abgefragt. OÄ Assoc. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Eva Katharina Masel, MSc und Marlies Zadrobilek, MA widmeten sich auf eine humorvolle und spannende Art und Weise der Palliative Care bzw. alternativen Bestattungsmöglichkeiten im Raum Wien und Niederösterreich.
Die AHOP dankt allen TeilnehmerInnen für den guten Austausch auf hohem Bildungsniveau und freut sich bereits heute auf den 3. Wiener AHOP-Fortbildungstag am 1. Dezember 2020. Weiters möchte sich der AHOP-Vorstand bei Frau Gabriele Mörsen – nach ihrer Bekanntgabe ihres Rücktrittes mit Jahresende 2020 – für die gute Zusammenarbeit bedanken. Nach langer Ruhephase der Wiener AHOP-Fortbildungstage war es Frau Mörsen möglich, die Fortbildungstage im Raum Wien-Niederösterreich zu neuem Leben zu erwecken. Die AHOP ist Frau Gabriele Mörsen zu großem Dank verpflichtet und wünscht ihr für die Zukunft sowohl beruflich als auch als AHOP-Mitglied viel Glück und Erfolg!