Zum mittlerweile 5. Mal wurde am 25. Oktober 2019 im Vinomnasaal in Rankweil der Vorarlberger AHOP-Fortbildungstag für hämatologische und onkologische Pflegepersonen abgehalten. AHOP-Landeskontaktperson Helga Bickel führte in bewährter Weise durch das von ihr zusammengestellte Programm des Tages. Zur Nachhaltigkeit des Lerneffekts der TeilnehmerInnen leistete Anna Egger, MA, wie auf den Bildern ersichtlich, durch die Methode des Grafic Recording einen exzellenten Beitrag. Bei der Organisation der Veranstaltung konnte Frau Bickel erfreulicherweise wieder auf das Service von Onconovum.academy der ÖGHO und „Seminarglöckle“ zurückgreifen.
Mit den Worten „Raus aus der Tabuzone!“, leitete Dr. Lucia Ucsnik, MD, MAS, FECSM (Allgemeinchirurgie AKH Wien) ihren Vortrag über „sexuelle Gesundheit und Intimität bei einer onkologischen Erkrankung“ ein. Dr. Uscnik gilt als herausragende und in Österreich gar als alleinige Expertin auf dem Gebiet der Sexualmedizin, wenn es um Sexualität bei onkologischer Erkrankung geht. In gewohnter Weise bricht sie in diesem Vortrag mit dem Tabu, über Sex und Intimität zu sprechen. Beschwingt und sehr offen spricht sie über die 16 Rechte, beschrieben von der World Association for Sexual Health (WAS), die besagen, dass bei vorliegender Krankheit das Thema Sexualität von Mitgliedern des Behandlungsteams angesprochen und beleuchtet werden muss. Sie belegte, dass Sexualität bei Krebserkrankung von Gesundheitsfachpersonen und Ärztinnen und Ärzten noch immer unter den Teppich gekehrt wird. Betroffene geben bekannt, dass sich Bedürfnisse nicht nur auf physischer und psychischer Ebene abspielen, sondern auch sexuelle, spirituelle und emotionale Aspekte zu berücksichtigen sind; besonders dann, wenn es, wie es die heutige Zeit zeigt, um ein Leben mit einer Krebserkrankung geht. Die einfache Frage „Merken Sie Auswirkungen auf Ihre aktuelle Partnerschaft?“ kann dazu führen, dass sich Betroffene öffnen und über ihre Bedürfnisse in Bezug auf Sexualität und Partnerschaft sprechen. Die Expertin betonte, dass die Verantwortung beim Behandlungsteam liegt, wenn es um Hilfestellungen geht. Beispielsweise ist die Übersetzung von Auswirkungen einer antitumoralen Therapie auf die Geschlechtsorgane oder auf Hormone ein Teil von best supportive Care.