Die akute Wunde entsteht durch äußere Verletzungen wie zum Beispiel durch mechanische Gewalt, Hitze, Kälte oder chemische Stoffe. Akute Wunden durchlaufen die Wundheilungsphasen und heilen innerhalb von zwei bis drei Wochen. Chronische Wunden hingegen durchlaufen die Wundheilungsphasen nicht regelrecht und heilen durch verzögernde Faktoren auch nicht innerhalb der erwarteten Zeit. Eine Wunde, die nach acht Wochen nicht abgeheilt ist, wird als chronisch bezeichnet. Unabhängig von dieser zeitlich orientierten Definition gibt es auch Wunden, die von Beginn an als chronisch anzusehen sind, da ihre Behandlung eine Therapie der zugrundeliegenden Ursache erfordert. Dazu zählen das diabetische Fußsyndrom, arterielle/venöse Ulzera und der Dekubitus.1
Ziel der Wundversorgung ist stets ein rascher, vollständiger Verschluss der Wunde durch Unterstützung eines optimalen Heilungsprozesses. Für viele Arten von Wunden auch im Bereich der Alltagswunden hat sich die Behandlung mit hydroaktiven Wundmitteln wie zum Beispiel semiokklusiven Verbänden, Laminaten sowie feuchthaltenden Hydro- und Lipogelen und Hydrokolloiden bewährt. Im komplexen Wundheilungsprozess sind Spurenelemente wie Zink und Eisen involviert und beeinflussen das Zellverhalten und die Regulation der enzymatischen Aktivitäten. So wurde gezeigt, dass eine lokale Applizierung eine Beschleunigung der Wundheilung sowie eine Stärkung des Narbengewebes bewirkt.
Ein feuchtes Wundklima reduziert die Schorfbildung, begünstigt das Zellwachstum sowie die Zellwanderung und somit die Reepithelialsierung. Das Wundsekret enthält Substanzen, welche für den Zellstoffwechsel und die Zellteilung (Wundheilung) wichtig sind. Im Exsudat finden sich Wachstumsfaktoren und Makrophagen. Das Granulationsgewebe im Wundgrund wird hingegen durch Dehydrierung geschädigt. Eine offene Wunde sollte deshalb nicht austrocknen und wird prinzipiell feucht behandelt. Studien belegen die Überlegenheit der modernen feuchten Wundtherapie gegenüber einer konventionellen Wundtherapie beispielsweise mit Baumwollkompressen.4
Systemisch beeinflussen ein höheres Lebensalter, Adipositas, psychischer Stress, der Lebensstil (Nikotin-, Alkoholabusus, nutritive Defizite), Malignome und Medikamenteneinnahme (Kortikoide) die Wundheilung negativ. Stoffwechselstörungen, allen voran Diabetes mellitus, können ebenso zu Wundheilungsstörungen führen. Aufgrund der Sensibilitätsstörung durch die diabetische Neuropathie kommt es zu vermehrten Verletzungen.5, 6