Praxisrelevante Themen wissenschaftlich fundiert und brandaktuell auf den Punkt gebracht: Die Apo Krone startet ab der kommenden Ausgabe mit dem regelmäßigen „Apo-Refresher“ eine Beitragsserie in Kooperation mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg.
Expert:innen des dortigen Instituts für Pharmazie greifen Lehrplaninhalte aus dem innovativen Curriculum für Pharmazie der PMU auf, die sich auch im Apothekenalltag vom Einkauf bis zur Tara wiederfinden. „Wir freuen uns, aktuelle Fragestellungen und Themen auf dem neuesten Stand der Forschung und mit Blick auf die Bedürfnisse der täglichen Apothekenpraxis zu beleuchten“, sagt Institutsvorständin Prof. Johanna Pachmayr.
Die 2002 gegründete PMU in Salzburg bietet als medizinische Universität in privater Trägerschaft eine europaweit einzigartige Kombination aus den Fachbereichen Humanmedizin, Pflegewissenschaft und Pharmazie und steht für starke Forschungsleistung und multiprofessionelle Aus- und Weiterbildung mit höchstem fachlichem Anspruch und hohem Praxisbezug. Das 2017 gegründete Institut für Pharmazie umfasst drei Abteilungen: Klinische Pharmazie und Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische und Medizinische Chemie sowie Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie. Die Forschungsschwerpunkte liegen in der Entwicklung und Testung von Wirkstoffen, der Charakterisierung neuer Zielstrukturen für Arzneistoffe, in der Analytik und Bioanalytik sowie in der Klinischen Pharmazie mit Pharmakotherapie und AM-Management.
Das Kernstück der Pharmazie bildet das fünfjährige Pharmaziestudium. Das gemeinsam mit dem Österreichischen Apothekerverband entwickelte Studium orientiert sich an europäischen und angloamerikanischen Standards und an den Erfordernissen der Berufspraxis in allen pharmazeutischen Tätigkeitsbereichen – von der Apotheke über die Klinik bis hin zu Pharmaindustrie und Forschung. Neben der naturwissenschaftlichen Grundausrichtung der Lehre sind die Vermittlung betriebswirtschaftlicher Grundlagen sowie die Stärkung persönlicher und sozialer Kompetenzen wesentliche Bestandteile des Studienplans. Hoher Praxisbezug ist durch viele Laborübungen, die enge Anbindung an das Uniklinikum Salzburg sowie verpflichtende Praktika in Apotheke, Klinik, Forschung und Industrie sichergestellt. Neben apothekenspezifischen Inhalten bilden die klinische Pharmazie und die instrumentelle Analytik zentrale Schwerpunkte des Lehrplans. „Der Unterricht erfolgt in Kleingruppen – und ist damit besonders effektiv. Man kennt sich persönlich“, so Institutsvorständin Pachmayr. Pro Jahrgang werden maximal 50 Studierende aufgenommen. Warten auf einen freien Laborplatz, wie es an österreichischen öffentlichen Unis zur Tagesordnung gehört und zu entsprechendem Zeitverlust führt, gibt es an der PMU nicht: Alle Studierenden haben einen fixen Laborplatz. In einem mehrstöckigen Neubau, der 2019 am Campus in Betrieb genommen wurde und der hauptsächlich das Institut für Pharmazie beherbergt, stehen sechs hochmoderne, State-of-the-Art-Labore für Ausbildung und Forschung sowie Lehrsäle, Unterrichts- und Lernräume mit umfassender Multimediaausstattung zur Verfügung. Auch eine universitätseigene Übungsapotheke befindet sich hier, in der die Studierenden mit kommerzieller Apothekensoftware zur Warenwirtschaft sowie interaktiven Gruppen-, Plan- und Fallbeispielen die perfekte Lernumgebung als Vorbereitung auf ihr Apothekenpraktikum vorfinden.
Die PMU ist derzeit die einzige Universität im deutschsprachigen Raum mit einem verpflichtenden Apothekenpraktikum in ausgewiesenen Lehrapotheken. Um die Ausbildungsqualität in der Praxis sicherzustellen, hat die Universität einen strengen Kriterienkatalog für Lehrapotheken definiert. Die Anerkennung zur „Lehrapotheke der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität“ wird als Auszeichnung und Gütesiegel an Apotheken verliehen, die aufgrund ihres hohen pharmazeutischen Standards und kontinuierlicher Fortbildungsaktivitäten für den pharmazeutischen Unterricht herangezogen werden sollen. Aktuell gibt es 27 PMU-Lehrapotheken, davon 21 in Österreich und 6 in Deutschland .
Mit ihrer Kombination aus Humanmedizin, Pflegewissenschaft und Pharmazie bietet die PMU beste Voraussetzungen für Interprofessionalität und Interdisziplinarität in Lehre und Forschung. Gemeinsame Lehrveranstaltungen vor allem mit Humanmedizin-, aber auch Pflegestudierenden gehören für die angehenden Pharmazeut:innen zum gelebten Campusalltag. Mit der Etablierung einer interprofessionellen Ausbildungsstation am Salzburger Uniklinikum Anfang 2023 machte das Pharmaziestudium einen weiteren großen Entwicklungsschritt in der interprofessionellen Lehre: Studierende der Humanmedizin, Pflege und Pharmazie erweitern dort ihre Kompetenzen in Form eines fünfwöchigen gemeinsamen Praktikums direkt an Patient:innen. Der Vorteil für später: Die Pharmazieabsolvent:innen sind bereits in Medikationsanalysen und Polypharmazie trainiert und kennen die enge Zusammenarbeit mit Ärzt:innen sowie Pflegenden. Sie haben in Lehrveranstaltungen und im Klinikpraktikum bereits intensiv Fälle bearbeitet und können hier im interdisziplinären Team aus Ärzt:innen, Pflegenden und Pharmazeut:innen aktiv zur Optimierung der Patientenversorgung und Arzneimittelsicherheit beitragen, ein sowohl in der Klinik als auch in der öffentlichen Apotheke wichtiges Thema.