Die Apothekerkammer bleibt fest in weiblicher Hand: In der entscheidenden Delegiertenversammlung, die durch die jüngste Wahl Ende Jänner zusammengesetzt wurde, wurde die bisherige Präsidentin Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr mit mehr als 83 % der abgegebenen Stimmen an der Spitze der Österreichischen Apothekerkammer bestätigt. Mursch-Edlmayr ist seit mehr als 30 Jahren in der Standespolitik aktiv, seit 2017 als Kammerpräsidentin. Für ihre nächste, bis 2027 dauernde Wirkungsperiode hat Mursch-Edlmayr große Pläne: Neben der Etablierung neuer Versorgungsangebote in den Apotheken, der Stärkung der Rolle des Berufsstandes im Gesundheitssektor und digitaler Innovationen geht es ihr vor allem darum, die öffentliche Apotheke noch stärker als wesentlichen Eckpfeiler im Gesundheitssystem der Zukunft zu etablieren.
„In den vergangenen Jahren ist es gelungen, für die Apotheken ein neues Kapitel im Bereich der Versorgungsleistungen aufzuschlagen. Diesen erfolgreichen Weg werden wir standespolitisch fortsetzen, um den Berufsstand mit neuen wichtigen gesundheitlichen Dienstleistungen und innovativen, kundenorientierten Angeboten für die zukünftigen Herausforderungen bestmöglich aufzustellen“, sagt die alte und neue Präsidentin.
Erster Vizepräsident der Apothekerkammer wurde erneut der Wiener Apotheker Mag. pharm. Raimund Podroschko. Er ist seit 2004 in der Standespolitik aktiv und war bereits in den vergangenen beiden Funktionsperioden (2012–2017 und 2017–2022) Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. Seit 2016 ist Podroschko zudem Präsident des Verbandes der Angestellten Apothekerinnen und Apotheker Österreichs (VAAÖ). Seit 2022 ist er auch Vizepräsident der Pharmaceutical Group of the European Union, des Zusammenschlusses der Apotheker in der Europäischen Union. „Neben der Etablierung der Medikationsanalyse als wichtige Apothekendienstleistung für die mehr als 500.000 von Polypharmazie betroffenen Menschen in Österreich, deren Gesundheit durch diese spezielle Beratungsleistung nachhaltig verbessert werden kann, gilt es, die Digitalisierungschancen für die Apotheken zu nutzen und zu gestalten. Darüber hinaus werden wir sowohl die ländliche als auch die städtische Gesundheitsversorgung der Bevölkerung nicht nur sicherstellen, sondern stetig erweitern und optimieren.“
Zur Obmann-Stellvertreterin wurde zum zweiten Mal in Folge die Wiener Apothekerin Mag. pharm. Susanne Ergott-Badawi gewählt. Sie ist Vizepräsidentin im VAAÖ und Vizepräsidentin der Apothekerkammer-Landesgeschäftsstelle Wien.
Zum zweiten Vizepräsidenten wurde der selbständige Vorarlberger Apotheker Mag. pharm. Jürgen Rehak gewählt. Rehak, der im Apothekerverband an einer nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Wiederwahl scheiterte, wurde nun mit einfacher Mehrheit im Verband zumindest zum Kammervize gewählt. In Vorarlberg gibt es nach Debatten mit den Angestellten allerdings einen neuen Landeschef (siehe Kasten). Obmann-Stellvertreter auf selbständiger Seite wurde erneut der steirische Apotheker Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger. Als einer der längst dienenden Landespräsidenten steht er seit 2002 der Apothekerkammer Steiermark vor und wurde neuerlich in dieser Funktion sowie als Mitglied des Bundespräsidiums bestätigt.
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) hat dem Apothekerkammer-Vorstand mit Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr an der Spitze zur Wahl gratuliert.
„Die hervorragende Kommunikation zwischen der ÖGK und der Apothekerkammer ist Garant für die beste Versorgung der Versicherten“, hieß es in einer Mitteilung. Gerade während der Corona-Pandemie habe sich die Österreichische Apothekerkammer als verlässlicher Partner erwiesen. „So konnte die Abrechnung der PCR- und Antigen-Tests schnell und unkompliziert organisiert und das E-Rezept ausgerollt werden.“
„Großhandel und Apotheker sind wichtige Partner, wenn es darum geht, die Arzneimittelversorgung in Österreich sicherzustellen“, sagte der Präsident des Verbandes der Arzneimittel-Vollgroßhändler PHAGO, Dr. Andreas Windischbauer. Die gute Zusammenarbeit zwischen Arzneimittel-Vollgroßhandel und Apothekerkammer habe sich in der Corona-Pandemie neuerlich bewährt und dafür gesorgt, dass es zu keinen Arzneimittelengpässen gekommen ist.
Die PHARMIG – der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs – freut sich, dass „die gemeinsame Zusammenarbeit in sachlicher, zuverlässiger und zukunftsorientierter Weise“ fortgesetzt wird. „Um die Versorgung im besten Sinn der Patientinnen und Patienten zu erfüllen, ist das Zusammenwirken aller Partner in der Arzneimittellieferkette unabdingbar“, sagte PHARMIG-General-sekretär Mag. Alexander Herzog.
Mag. Mirjana Mayerhofer, Präsidentin des Self-Care-Verbandes IGEPHA, betonte, dass „gerade die Pandemie gezeigt hat, wie wichtig Self-Care für die Bevölkerung ist. Viele Menschen haben erlebt, dass es möglich und sinnvoll ist, die eigene Gesundheit selbstbewusst und eigenverantwortlich zu erhalten und zu stärken. Die österreichischen Apotheken spielen dabei als professionelle Anlaufstelle in Gesundheitsfragen eine wesentliche Rolle“.