Das Studium ist geschafft, und das Aspirantenjahr ist in vollem Gange. Die Zeit vergeht wie im Flug, und dann rückt sie immer näher – die Aspirantenprüfung! Aber wie soll man sich am besten vorbereiten?
Als Basis für die Aspirantenprüfungsvorbereitung dienen der Aspirantenkurs sowie das Aspirantenhandbuch. Man sollte auch die tägliche Arbeit in der Apotheke nicht unterschätzen, denn hier kann man (so ganz nebenbei) oft mehr lernen als beim stundenlangen Lesen von Skripten. Um sich besser auf die Prüfungssituation und den Prüfungsablauf einstellen zu können, darf jeder Aspirant und jede Aspirantin – zumindest am Termin vor seiner eigenen Prüfung – als Zuhörer:in teilnehmen. Hierfür wird man üblicherweise vom Dienst freigestellt.
Die Aspirantenprüfung ist in der Pharmazeutischen Fachkräfteverordnung geregelt. Unter §11* sind die einzelnen Prüfungsfächer aufgelistet, und unter § 12 wird in der Folge genauer ausgeführt, was die Aspirant:innen im jeweiligen Prüfungsfach wissen müssen. Die beiden Fächer „Rechtsvorschriften“ und „Betriebswirtschaftslehre“ finden am PC als Single-Choice-Test statt, wobei auch zusätzliche Fragen mündlich durch die Kommission gestellt werden dürfen. Nachschlagewerke dürfen beim Computertest meist nicht verwendet werden.
Der genaue Ablauf der Prüfung und der Prüfungsort sind in jedem Bundesland unterschiedlich, je nach den örtlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten.
1. Nachschlagewerke
Bei der Aspirantenprüfung darf natürlich auch nachgeschlagen werden, so wie bei der täglichen Arbeit in der Apotheke auch, d. h., dass auch bei der Prüfung die wichtigsten Bücher aufliegen bzw. digital verfügbar sind.
Hierzu gehören u. a.: ÖAB1 (auch am PC), EuAB2 (auch am PC), Austria Kodex – Schnellhilfe, Austria Kodex – Stoffliste, Hunnius, ÖAT3, Warenverzeichnis 1–3, Nachschlagewerk zu Teedrogen und Phytopharmaka (z. B. „Wichtl“), Interaktionsbuch, Gesetzestexte (nur am PC), Impfplan Österreich u. v. m.
⇒ Unbedingt vor der Prüfung mit allen Werken vertraut machen!
Was steht wo drin?
Wie kann ich was am besten nachschlagen?
Online oder lieber im Buch?
TIPP: www.embryotox.de
2. Magistrale Taxierung
Das Aspirantenhandbuch ist hier sicherlich die beste Grundlage, weiters gibt es jede Menge Taxierungsbeispiele im „Band 2 der Pharmazeutischen Schriftenreihe: Expedition, Taxierung und Rechnungslegung“.
In der ÖAT finden sich alle Vorschriften und Vorgehensweisen zur Taxierung im allgemeinen Teil vor den Preislisten, auch die von der Krankenkasse bezahlten Mengen und Stückzahlen (Wahlarztrezepte, fehlende Mengenangaben am Rezept) finden sich in der ÖAT (und im EKO4, ganz hinten) ebenso wie eine Synonyma-Liste. In der Apotheke werden magistrale Anfertigungen natürlich am PC taxiert, zu Übungszwecken hilft es, sich die Rezepte (anonymisiert!) zu kopieren und händisch zu taxieren. Kontrollieren kann man im Nachhinein am PC.
TIPP: Die ÖAT gibt es auch online auf der Rechtsinformationsseite des Bundes (RIS).
3. Herstellung magistraler Rezepturen
Hier gilt: üben, üben, üben! Zur Aspirantenprüfung kann jede beliebige Anfertigung herangezogen werden, also Augentropfen, topische Arzneiformen (Salben, Cremen, Gele, Pasten, Schüttelmixturen etc.), flüssige Arzneiformen (nicht auf Tinkturen, Infuse, Mazerate, Dekokte etc. vergessen), Suppositorien, Kapseln usw. Neben der Herstellung mindestens einer magistralen Zubereitung ist auch noch eine Identitätsprüfung durchzuführen, analog zu den Identitätsprüfungen, die in der Apotheke für die Wareneingangskartei gemacht werden müssen.
4. Kenntnisse der Arzneifertigpräparate („Pharmakologie“)
Für diesen Teil der Prüfung kann man sich am besten bei der täglichen Arbeit in der Apotheke vorbereiten, in dem man sich (in einer ruhigeren Minute) die verschiedenen Rezepte durchsieht und sich Gedanken über die einzelnen Erkrankungen, die verschriebenen Arzneimittel etc. macht.
Als Lernhilfe könnten folgende Punkte dienen: