Laut dem Deutschen Ärzteblatt1 liegen Angsterkrankungen mit einer 12-Monats-Prävalenz von 14 % bei den 14- bis 65-Jährigen in Europa an der Spitze der psychischen Erkrankungen.
Bei vielen Betroffenen liegt der Beginn bereits in der Jugend beziehungsweise im frühen Erwachsenenalter. Zu beobachten ist auch, dass es im Verlauf zu weiteren psychischen oder somatischen Erkrankungen kommen kann (sequenzielle Komorbidität).
Grundsätzlich ist Angst lebenserhaltend, unterstützend und motivierend. Von einer Angststörung spricht man, wenn Ängste regelmäßig und ohne reale Bedrohung auftreten und für die Betroffenen eine belastende Situation darstellen. Eine Kombination genetischer, psychologischer und neurobiologischer Faktoren bestimmt, ob sich die Angst in „übersteigerter Form“ zeigt. Permanente Ängste machen psychisch und physisch krank und sind häufig von körperlichen Symptomen, wie Herzrasen, Atemnot und Schweißausbrüchen, begleitet.
Auf den ersten Blick / Wirksames für die Selbstmedikation
Phytotherapie: Baldrian, Passionsblume, Melisse, Hopfen, Arznei-Lavendelöl, Lavendel-Blütenextrakt, Safran-Blütenextrakt, Johanniskraut, Wilder Grünhafer, Griffonia, Ginseng, Taigawurzel, Rhodiola rosea, Cannabidiol (CBD)
Vitamine und Mineralstoffe: B-Vitamine, Vitamin D, Magnesium, Zink/Kupfer, Selen u. a.
Weitere Nahrungsergänzungen: Omega-3-Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Anthocyane, Bioflavonoide, Resveratrol), Carotinoide (Lycopin, Lutein, Zeaxanthin, Astaxanthin), Prä- und Probiotika
Angststörungen sind vielfältig und individuell ausgeprägt, und die Entstehung ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass verschiedene Faktoren zusammenspielen, wie z. B.:
Zu beachten! Angst kann auch bei anderen psychischen oder somatischen Erkrankungen im Vordergrund stehen ⇒ umfassende differenzialdiagnostische Abklärung notwendig.
Zu beachten! Bei physischen und stark psychischen Beschwerden ist eine Abklärung beim/bei der Ärzt:in zu empfehlen!
Ausgeprägte Angststörungen verschwinden meist nicht von allein ⇒ Angsterkrankungen ohne Therapie können chronisch verlaufen, d. h., je früher eine Therapie beginnt, umso besser ist die Prognose; die Therapie hängt von der Art und Schwere der Angststörung und dem Verlauf ab.
Laut S3-Leitlinie „Behandlung von Angststörungen“2 umfasst die heutige Therapie kognitive, verhaltensändernde, emotionsfördernde und konfrontative Elemente. Besonders empfohlen wird die
Eine Pharmakotherapie soll nach allgemeinen medizinischen Standards erfolgen, wie z. B.
Bei leichten Angststörungen oder bei Unruhezuständen ist die Phytotherapie eine gute Alternative:
Häufig sind Symptome wie Ängstlichkeit, innere Unruhe und Nervosität die ersten Anzeichen einer unzureichenden Mikronährstoffversorgung, z. B. mit:
starken physischen und psychischen Beschwerden:
In der Therapie von Angststörungen hat sich eine Kombination aus psychotherapeutischen und medikamentösen Maßnahmen bewährt. Zusätzliche Maßnahmen wie Phytotherapie, Mikronährstoffsupplementierung, Regulierung des Darmmikrobioms, Sport und Entspannungsmaßnahmen helfen, die Beschwerden zu lindern.
Ausgeprägte Angststörungen gehören natürlich ärztlich behandelt, aber Phytopharmaka und andere begleitende Maßnahmen sind als unterstützende Maßnahmen durchaus zu empfehlen.
Hochkonzentriertes spezielles Arznei-Lavendelöl3, das durch Wasserdampfdestillation aus Lavandula angustifolia gewonnen wird, wirkt bei innerer Unruhe, Angstgefühlen und daraus resultierenden Schlafstörungen. Die Einnahme ist auch begleitend zu anderen Arzneimitteln möglich, da keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen bekannt sind. Die speziellen Wirkstoffe des Arzneilavendels sind in der Lage, die Balance der aus dem Gleichgewicht geratenen Neurotransmitter wiederherzustellen. Im Unterschied zu anderen Beruhigungs- und Schlafmitteln macht es tagsüber nicht müde und beeinträchtigt somit weder die Fahrtüchtigkeit noch die Leistungsfähigkeit während des Tages. Eine spürbare Wirkung tritt innerhalb weniger Tage ein, und die vollständige Wirksamkeit ist nach ein paar Wochen erreicht. Eine gute Verträglichkeit ermöglicht auch die Einnahme über einen längeren Zeitraum.
Es gibt Hinweise darauf, dass Stress die Mikronährstofflevel beeinflussen und zum Teil zu Defiziten führen kann. Häufig sind Symptome wie Ängstlichkeit, innere Unruhe und Nervosität die ersten Anzeichen einer unzureichenden Mikronährstoffversorgung. Eine gezielte Supplementierung von Mikronährstoffen kann regulierend auf die Neurotransmitter wirken. Vor allem Magnesium sollte täglich in ausreichenden Mengen aufgenommen werden. Für Frauen sind dies 300 mg und für Männer 350 mg pro Tag. Jugendliche, junge Erwachsene, Schwangere und Stillende haben einen etwas erhöhten Bedarf. Bei der Substitution von Magnesium sollte auf die Löslichkeit von Salzverbindungen geachtet werden, die in einem direkten Zusammenhang mit der Bioverfügbarkeit steht.
Es ist bekannt, dass eine Störung des Darmmikrobioms die Psyche über die Darm-Hirn-Achse beeinflussen und Angst, Depressionen und Stress mitverursachen kann. Der Darm versorgt mit Hilfe von Millionen von Neuronen das Gehirn direkt mit Informationen über die Produktion von Neurotransmittern. Eine Regulierung des Darmmikrobioms mit Hilfe einer angepassten Ernährung in Kombination mit einem probiotischen Präparat kann sich positiv auf Angstzustände auswirken.