Gliederschmerzen können bei allen möglichen Erkrankungen auftreten, angefangen bei einer einfachen Erkältung über Grippe und COVID-19 bis hin zu schweren Störungen des Nervensystems.
Im Rahmen von Erkältungskrankheiten treten Gliederschmerzen häufig gemeinsam mit Kopfschmerzen, Fieber und Abgeschlagenheit auf.
Sie entstehen dabei über verschiedene Mechanismen, betreffen zum Teil alle Gliedmaßen, teils aber nur einen Arm oder ein Bein und dauern unterschiedlich lange an. Vor allem bei älteren Menschen entstehen Gliederschmerzen häufig durch Arthrose, Arthritis oder Gicht. Ein generalisierter Gliederschmerz, der lange anhält, kann auch Symptom einer Polyneuropathie (Diabetes mellitus) oder einer Polyarthritis sein. Bei Gliederschmerzen aufgrund von Fehlhaltungen sind meist auch der Rücken, die Schultern oder die Hüften betroffen.
Auf den ersten Blick / Wirksames für die Selbstmedikation
Für die Selbstmedikation bei Glieder- und Kopfschmerzen eignen sich folgende Substanzen:
Gliederschmerzen können alle Muskeln (Myalgien), Gelenke (Arthralgien) und Knochen (Ostealgien) betreffen.
Sie treten plötzlich auf und halten Stunden bis Tage an, sind genau lokalisierbar und haben meist eine organische Ursache, z. B. Infekte, Verletzungen.
Wichtig! Auch hormonelle Umstellungen (Ungleichgewicht der Hormone) können zu Gliederschmerzen führen ⇒ Menstruation, Schwangerschaft, Wechseljahre.
Hierbei handelt es sich um ununterbrochene Schmerzen in Armen und/oder Beinen, die seit mindestens drei bis fünf Monaten andauern, die Schmerzen sind schwer zu lokalisieren und tendieren dazu, schlimmer zu werden. Sie treten mit zunehmendem Alter häufiger auf, Frauen sind öfter betroffen. Risikofaktoren ⇒ körperliche Aktivität, Rauchen, Alkoholkonsum, Übergewicht
Ursachen ⇒ Osteoporose, degenerative und entzündliche Gelenkerkrankungen, Fibromyalgie, Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen, Neuralgien, Durchblutungsstörungen (z. B. Arteriosklerose, pAVK), Probleme mit der Wirbelsäule (z. B. Facettensyndrom), Tumorerkrankungen.
Die spezifische Behandlung von Gliederschmerzen richtet sich nach der auslösenden Erkrankung.
Gliederschmerzen ausgelöst durch Infektionen oder durch einen möglichen Muskelkater verschwinden nach einigen Tagen. Bei länger anhaltenden und/oder stärker werdenden Schmerzen muss unbedingt ein Arztbesuch empfohlen werden, da hinter den Beschwerden eine Verletzung oder eine schwerwiegende Grunderkrankung stecken kann.
Auch besteht immer die Gefahr, dass die Gliederschmerzen chronisch werden, vor allem bei Fehl- oder Überbelastungen (Schmerzgedächtnis). Zu beachten ist, dass bei depressiven Patient:innen die Gefahr groß ist, dass der chronische Schmerz subjektiv viel intensiver empfunden wird.
Die Wirksamkeit ist für folgende Substanzen bzw. Substanzkombinationen belegt:
Zu beachten! Analgetika-Kombinationen mit Koffein haben den Vorteil, dass Koffein als analgetisches Adjuvans den Effekt von ASS und Paracetamol 1,3- bis 1,7-fach verstärkt ⇒ schnellerer Wirkungseintritt, stärkere analgetische Wirkung, bzw. bei gleicher Wirksamkeit ist eine Reduktion der Analgetikadosis möglich.
Glieder- und Kopfschmerzen sind bei einer Erkältung ein beinahe unzertrennliches Duo und ein normales Warnsignal des Körpers.
Die häufigste Ursache von vorübergehend auftretenden Glieder- und Kopfschmerzen sind grippale Infekte, Grippe, COVID-19 oder andere Infektionskrankheiten (siehe oben bei akuten Gliederschmerzen).
Die Schmerzen signalisieren, dass die Infektion den ganzen Körper erfasst hat und die Immunabwehr auf vollen Touren arbeitet.
Entzündungsbedingte Gliederschmerzen entstehen durch eine gesteigerte Empfindlichkeit von Schmerzrezeptoren bei Entzündungsprozessen. Bei Entzündungen werden verschiedene Botenstoffe (z. B. Prostaglandine) ausgeschüttet, die mit den Schmerzrezeptoren interagieren. Die Schmerzschwelle sinkt, und das Schmerzsignal wird bei deutlich niedrigeren Reizen als normal ausgelöst. Diese Mechanismen führen zu Gliederschmerzen und anderen typischen Beschwerden wie berührungsempfindliche Haut und Kopfschmerzen.
Auch wenn Glieder- und Kopfschmerzen unangenehm sind, so sind sie auch ein gutes Zeichen dafür, dass das Immunsystem effektiv arbeitet. Die T-Lymphozyten spielen eine wichtige Rolle beim Schutz gegen Infektionen. Sie werden erst durch „Warnzeichen“ aktiviert, die von anderen Zellen ausgesendet werden. Eine infizierte Zelle weist an der Oberfläche Fragmente (Peptide) des Krankheitserregers auf, damit diese von den T-Lymphozyten erkannt werden können. Aus diesem Grund müssen diese Peptide auch mit einem Molekül verbunden sein, dem Haupthistokompatibilitätskomplex (Major Histocompatibility Complex, MHC). Dieser MHC ist eine Art „Personalausweis“, der den T-Lymphozyten vorgelegt werden muss, um „eigen“ von „fremd“ unterscheiden zu können. Körperfremde oder erkrankte Zellen, die nicht über den richtigen MHC verfügen, werden aufgespürt und vernichtet. Als Verstärkung senden die Zellen der unspezifischen Abwehr auch Botenstoffe aus (Zytokine, z. B. Interferone, Interleukine), wodurch auch andere Immunzellen aktiviert werden.Diese Vorgänge laufen vollkommen unbemerkt ab, aber wenn das Immunsystem auf vollen Touren arbeitet, können diese Mechanismen und Botenstoffe im Körper zu Glieder- und Kopfschmerzen, Entzündungen und Fieber führen.
Bei erkältungs- oder grippebedingten Beschwerden helfen die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Dexketoprofen, Naproxen oder Paracetamol schnell und effektiv gegen Glieder- und Kopfschmerzen sowie Fieber.