Warzen sind gutartige Neubildungen der Haut- bzw. der Schleimhaut, die in den meisten Fällen durch humane Papillomviren (HPV) mit deren zahlreichen Subtypen (mehr als 80) ausgelöst werden. Eine Ausnahme bilden die Dellwarzen (Molluscum-contagiosum-Virus) und die Alterswarzen (seborrhoische Warzen). Warzen treten selten bei Kindern unter drei Jahren auf, danach steigt die Häufigkeit allerdings an. Unter den vier- bis sechsjährigen Kindern haben etwa 5 bis 10 % Warzen, bei Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren sind es bereits 15 bis 20 %. In weiterer Folge nimmt die Häufigkeit bei den Erwachsenen wieder stark ab. Meist verursachen Warzen wenig oder gar keine Beschwerden, aber durch ihr Aussehen und auch Auftreten an unangenehmen Stellen sind sie oft ein ästhetisches Problem.
Auf den ersten Blick – Wirksames für die Selbstmedikation
Für die Selbstmedikation steht eine Reihe von Präparaten zur Verfügung:
Alle diese Präparate erfordern eine umfangreiche Beratung.
ACHTUNG: Häufig werden Warzen mit Hühneraugen verwechselt!
Über Mikroverletzungen gelangt das Virus in Epithelzellen; die Viren vermehren sich in den infizierten Zellen und werden an der Oberfläche wieder freigesetzt. Sie können an allen Bereichen des Körpers gehäuft oder auch nur vereinzelt vorkommen. Bevorzugt treten Warzen an den Fingern, an der Fußsohle, im Gesicht oder im Anogenitalbereich auf; nach einer Inkubationszeit von sechs Wochen bis zu mehreren Monaten ⇒ an der Vireneintrittsstelle bildet sich eine Hautwucherung.
Die Warzenklassifikation richtet sich nach der Morphologie und der Lokalisation der Hautwucherung.
Banale Warzen müssen aufgrund ihrer Gutartigkeit nicht unbedingt behandelt werden, vor allem da sie häufig auch von selbst wieder verschwinden; Therapie dann, wenn Warzen (z. B. Dornwarzen) Schmerzen verursachen, zu Bewegungseinschränkungen führen oder ein kosmetisch ästhetisches Problem darstellen;
Wichtig! Bei Feigwarzen ist immer ein Arztbesuch zu empfehlen.
Für die Selbstmedikation steht eine Reihe von Präparaten zur Verfügung, die aber eine ausführliche Beratung erfordern.
Zu beachten! Beim Berühren der Warze besteht grundsätzlich Ansteckungsgefahr mit dem HPV, z. B. bei kleinen Rissen in der Haut; auch indirekte Infektion möglich, z. B. über Türklinken, Treppengeländer oder beim Barfußlaufen bzw. in Schwimmbädern, in der Sauna oder durch gemeinschaftliches Benutzen von Handtüchern. Die Empfänglichkeit für Warzenviren ist individuell unterschiedlich. Anfälligkeit bei schlecht durchbluteten, kalten oder „schwitzigen“ Händen und Füßen ist erhöht.
In folgenden Fällen ist ein Arztbesuch zu empfehlen, z. B.:
Die Behandlung ist vom Alter der Betroffenen, der Anzahl der Warzen sowie deren Art, Größe und Ausdehnung abhängig.
Je jünger die Warzen sind, desto leichter lassen sie sich entfernen. Eine Warzentherapie muss konsequent durchgeführt und der Erfolg der Therapie auch nach Abheilung der Warzen über eine gewisse Zeit kontrolliert werden. Manchmal bilden sich die Warzen auch ohne Therapie zurück, und in anderen Fällen kann es trotz einer Behandlung dazu kommen, dass die Warzen immer wieder neu auftreten.
In der Selbstmedikation haben keratolytisch wirkende Substanzen wie Salicylsäure oder Milchsäure die größte Bedeutung. Keratolytika weichen das Kerotin der Epidermis auf, wodurch sich das Warzengewebe nach und nach löst. Die Applikationen sollten 2-mal pro Tag erfolgen. Es ist bei der Beratung darauf hinzuweisen, dass nur eine konsequente Therapie zum Erfolg führen kann (sechs bis zwölf Wochen).
Bei Tinkturen werden häufig Zubereitungen auf Kollodiumbasis eingesetzt, die eine Art unsichtbaren Lack auf der Warze hinterlassen. Dieser muss vor dem erneuten Auftragen der Lösung durch Abziehen oder vorsichtiges Abrubbeln wieder entfernt werden.
Um Rezidiven vorzubeugen, sollte die gesunde Haut etwa 3 mm um die Warze herum mitbehandelt werden. Über diese Zone hinaus muss die gesunde Haut jedoch mit einer Zinkpaste oder einer Fettsalbe vor Auflösung geschützt werden. Nach 2 bis 3 Tagen, mindestens jedoch einmal wöchentlich sollte in einem warmen Hand- bzw. Fußbad die verbleibende Hornhaut vorsichtig abgetragen werden.
Neben den reinen Keratolytika steht auch ein Kombinationspräparat mit Salicylsäure und dem wachstumshemmenden Antimetaboliten Fluorouracil zur Verfügung (Rezeptpflicht beachten). Fluorouracil hemmt das Wachstum der Warzen, und die Salicylsäure weicht die Hornhaut der Warze auf, wodurch das Eindringen von Fluorouracil in tiefere Hautschichten begünstigt wird.
Eine andere Möglichkeit, Warzen zu entfernen, ist die Verätzung des Gewebes. Eingesetzt werden dazu Trichloressigsäure oder Chloressigsäure, die einmal wöchentlich aufgetragen werden. Ätzmittel bewirken eine oberflächliche Nekrose des behandelten Warzengewebes. Auch hier ist auf den Schutz der umliegenden Haut zu achten. Die Anwendung sollte gut erklärt werden, damit gesunde Haut nicht verätzt wird. Die Präparate eignen sich nicht für die Anwendung im Gesicht oder im Intimbereich.
Vereisungssprays stehen für die Selbstmedikation zur Verfügung. Durch das Einfrieren entsteht unter der Warze eine Blase, die bewirkt, dass sich die Warze nach 10 bis 14 Tagen aus der Haut hebt und von allein abfällt. Meist genügt eine Anwendung, aber in sehr hartnäckigen Fällen, insbesondere bei Dornwarzen, können zwei bis drei Behandlungen erforderlich sein. Dazwischen sollte immer eine Pause von zwei Wochen liegen. Lässt sich die Warze auch nach vier Anwendungen nicht entfernen, ist eine ärztliche Behandlung sinnvoll. Die Anwendung eines Vereisungssprays erfordert eine gute Beratung in der Apotheke. Eine falsche Anwendung kann dazu führen, dass die Vereisung zu tief dringt und obere Hautschichten beschädigt, was Narbenbildung und/oder Nervenschädigungen zur Folge haben kann. Vereisungssprays dürfen nicht bei Kindern unter vier Jahren, bei Diabetiker:innen oder Menschen mit Durchblutungsstörungen angewendet werden. Sie sind auch nicht geeignet für die Behandlung auf Muttermalen, auf dünner Haut oder Schleimhaut und bei Genitalwarzen.