Gerade bei Hobbysportlern kommt der regenerative Aspekt nach einer ausgiebigen Bewegungseinheit und einem intensiven Training oft zu kurz. Verspannungen, kleinere Blessuren, ein mikroentzündliches Geschehen, aber auch Schwierigkeiten beim kontrollierten Gehen (im Volksmund gerne als „Hüftsteifheit“ bezeichnet) und bei der Koordination sind die Konsequenz daraus.
Ein wichtiger Aspekt der Regeneration ist eine ausgewogene, nährstoffreiche Kost nach einer Sporteinheit. Auch guter, ausreichender Schlaf hilft dem Organismus, sich vom Sport zu erholen. Beides fällt in den Bereich der passiven Regeneration (die somit keineswegs bedeutet, nur die Beine hochzulegen). Wichtig ist aber auch die aktive Regeneration, etwa durch Auslockern nach dem Training, eine Cool-Down-Phase am Ende einer Einheit oder auch durch Dehnen. Sauna, gezielte Kühlung oder Massage runden diese Form der körperlichen Erholung ab.
Über die klassischen Maßnahmen der aktiven und passiven Regeneration hinaus kann die Zufuhr bestimmter Mikronährstoffe, Pflanzen und Enzyme die Erholung des Körpers nach anstrengender körperlicher Betätigung fördern. Dr. Susanne Steindl, Allgemeinmedizinerin, setzt in ihrer täglichen Praxis (sportmedic, 1010 Wien) auf die Enzyme Papain und Bromelain. „Vor allem, wenn Sportler öfter Probleme mit Muskeln oder Sehnen haben, bewährt sich die Einnahme von Enzymen. Bromelain und Papain wirken entzündungshemmend und fibrinolytisch. Sie verbessern die Durchblutung und sind somit gut für die Regeneration nach dem Training geeignet.“ Als gute Option sieht Steindl auch Kurkuma: „Der Extrakt wirkt entzündungshemmend und bewährt sich daher bei kleineren Verletzungen. Aber Kurkuma wirkt auch im Darm durch seine schleimhautprotektiven Eigenschaften vorteilhaft. Das ist besonders bei Sportlern wichtig, die durch die körperlichen Belastungen ohnehin eine Neigung zum Leaky-Gut-Syndrom haben.“
Sowohl vor als auch nach einer Belastung können laut Steindl auch Aminosäuren eingenommen werden, allen voran die BCAA-Kombination L-Leucin, L-Isoleucin und L-Valin, aber auch L-Glutamin. Um gezielt supplementieren zu können, rät Steindl Hobbysportlern zu einer Messung des Aminosäurespiegels. Nicht vergessen werden sollte auch die Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren. Diese sind nicht nur antientzündlich und für die Zellmembranen von Bedeutung, sondern werden für den reibungslosen Stoffaustausch zwischen Extra- und Intrazellulärraum benötigt, wie Studien gezeigt haben. In Bezug auf Mikronährstoffe verweist Steindl auf den Mehrverbrauch an B-Vitaminen beim Sport. „Betrachtet man die Atmungskette beziehungsweise den Zitratzyklus, wird ersichtlich, dass bereits für den ersten Schritt der ATP-Produktion Vitamin B3 benötigt wird. Auch andere B-Vitamine sind wichtige Energielieferanten.“ Ein ebensolcher ist auch Koenzym Q10.
Abschließend hebt Steindl auch die Bedeutung von Antioxidanzien hervor: „Die Einnahme kann stets direkt vor und nach einer sportlichen Einheit erfolgen. Beim Sport kommt es in den Zellen die ganze Zeit zu Stress, somit braucht der Organismus für eine gute Regeneration Unterstützung von außen.“