Die Mundgesundheit beeinflusst den ganzen Körper

Ein gesundes Zahnfleisch und gesunde Zähne sind das Ergebnis regelmäßiger und sorgfältiger Mundhygiene. Unter Mundhygiene versteht man alle Maßnahmen, die Zähne, Zahnfleisch, Zunge und Mundschleimhaut gesund erhalten. Ein Großteil der Österreicher hält zumindest ein „Mindestmaß“ an Mundhygiene ein. Immerhin putzen sich fast 70 % der Österreicher zweimal pro Tag die Zähne.

Mehrere Hundert verschiedene Bakterienarten leben im Mund. Diese bilden den so genannten Biofilm, der auch als Zahnbelag oder Plaque bezeichnet wird. Sofort nach dem Zähneputzen beginnt schon wieder die erneute Bildung des Biofilms. Wird dieser nicht regelmäßig und ordentlich entfernt, können Gingivitis und im fortgeschrittenen Stadium Parodontitis (vor allem ausgelöst durch den Erreger Porphyromonas gingivalis) auftreten. Das Zahnfleisch ist entzündet und kann sich zurückbilden. Die Folgen sind Zahnfleischbluten, Mundgeruch und eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit durch freiliegende Zahnhälse. Zudem weiß man heute, dass Parodontitis im Verdacht steht, einige Erkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu begünstigen. Aber auch Faktoren wie starkes Rauchen, Diabetes, Stress und lokale Reize lassen den Zahnhalteapparat empfindlicher auf Bakterien ­reagieren.

Mund- und Rachentherapeutika

„Mundwasser“ ist ein landläufiger Oberbegriff, hinter dem sich allerdings verschiedene Produkte und Anwendungsbereiche verbergen. Das klassische Mundwasser ist meist ein Konzentrat mit einem hohen Anteil an ätherischen Ölen, die vor der Anwendung mit Wasser verdünnt werden. Im Gegensatz dazu sind „Mundspüllösungen“ bereits fertig für den Gebrauch und enthalten antibakteriell und antiseptisch wirkende Substanzen. Mundwässer und Mundspüllösungen sollen die Mundpflege unterstützen, dürfen das Zähneputzen und die mechanische Plaque-Entfernung (wie z. B. Zahnseide, Zahnzwischenraumbürsten) jedoch nicht ersetzen. Vor allem Präparate mit Chlorhexidin (Mundspülungen, Mundsprays, Mundgel) helfen bei der Bekämpfung des Biofilms in der Mundhöhle und finden vor allem Anwendung

  • zur Keimzahlverminderung im Mundraum,
  • als unterstützende Behandlung bei bakteriell bedingten Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und
  • als unterstützende Maßnahme zur Hemmung der Plaque-­Bildung in der Heilungsphase nach parodontalchirurgischen Eingriffen

Zahnzwischenräume putzen

Es gibt aber nach wie vor einen hohen Nachholbedarf bei der Reinigung der Zahnzwischenräume. Auch wenn die meisten Menschen wissen, wie wichtig die Pflege der Zahnzwischenräume ist, verwenden nur ca. 15 % Zahnseide oder Interdentalbürsten.

Zungenreinigung

Auch die mechanische Reinigung der Zunge sollte zur täglichen Mundhygiene gehören. Zungenbürsten sind in der Regel breiter und flacher als Zahnbürsten.

Regelmäßige professionelle Mundhygiene

Viele Bereiche der Mundhöhle sind schwer zugänglich und entziehen sich somit einer effektiven Reinigung. Um Zähne und Zahnfleisch gesund zu erhalten, sollte daher in regelmäßigen Abständen eine professionelle Mundhygiene in einer zahnärztlichen Ordination erfolgen.