Auch mäßiger Alkoholkonsum wirkt sich negativ auf die Gehirnstruktur und die Gehirnfunktion aus, wie eine neue britische Studie mit über 25.000 Personen nun gezeigt hat. Früher ging man davon aus, dass die Beziehung zwischen Alkohol und der Gesundheit des Gehirns einer J-Kurve entspricht, sich also kleinere Mengen sogar schützend auswirken. Vor allem durch die neue Studie ist aber klar: Jede Menge Alkohol im Vergleich zum Nichtkonsum ist mit einer schlechteren Hirngesundheit verbunden. Starke negative Assoziationen wurden zwischen Alkoholkonsum und der Unversehrtheit der weißen Gehirnsubstanz gefunden. Ein sicherer Schwellenwert von Alkohol für das Gehirn kann daher nicht definiert werden. Ebenso wenig gibt es Hinweise, dass sich das Risiko für alkoholbedinge Hirnschäden nach Art des Alkohols unterscheidet. Die Studienautoren schlagen vor, Richtlinien für risikoarmen Alkoholkonsum zu überarbeiten, um die Auswirkungen auf das Gehirn besser zu berücksichtigen.
Quelle: Alkohol und seine Wirkung auf das Gehirn: Einen sicheren Schwellenwert gibt es offenbar nicht. Medscape, 10. Juni 2021;
Originalpublikation: Topiwala A, Ebmeier KP, Maullin-Sapey T et al., No safe level of alcohol consumption for brain health: observational cohort study of 25,378 UK Biobank participants. https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.05.10.21256931v1.full