Die Österreichische Gesundheitskasse hat im Rahmen der Social-Media-Kampagne „FIT & STRONG“, die das Augenmerk auf Kinder- und Jugendgesundheit legt, unter dem Hashtag #bettertogether einen Schwerpunkt auf die mentale Gesundheit gelegt. Zu diesem Zweck arbeitet man unter anderem mit bekannten Influencern zusammen. Mediationen, Self-Care-Tipps, der Umgang mit Angststörungen – all das wird also von Menschen vermittelt, die über Instagram oder TikTok sehr nahe dran sind an dem, was die Jugend bewegt.
Angesichts der Tatsache, dass die psychischen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen in der Coronakrise bisher wenig gezählt haben, ist das ein sehr löblicher und zugleich wegweisender Ansatz. Zwar zeigen die Ergebnisse aus der EKo-K.I.S.S.-Schüler/innenbefragung der Pädagogischen Hochschule Steiermark, dass der Einfluss von Influencern auf das Verhalten im Alltag mit dem jungen Erwachsenenalter wieder abnimmt, bis dahin jedoch werden junge Menschen gut abgeholt. Diese Berufsgruppe in seriöse Gesundheitsaufklärung im Rahmen eines institutionellen Settings zu integrieren wäre daher wichtig – auch damit wir ältere Kinder sowie Jugendliche nicht an dubiose Influencer verlieren, die in sozialen Netzwerken ihr Unwesen treiben. Ein bekanntes Beispiel dafür war 2020 etwa eine junge Yogalehrerin, die ihrer Instagram-Community ein wasserfreies Leben nahelegte – ihr eigener Wasserkonsum erfolgte nur über Obst. Zwar wurde diese Absurdität dann über die Community hinaus bekannt und erzeugte einen Shitstorm, der sie zum Zurückrudern zwang, doch welchen Schaden solche Influencer in den Köpfen unserer Teenager sonst noch anrichten können, mag man sich gar nicht vorstellen. Daher: Suchen wir die guten und kompetenten heraus, setzen wir sie verstärkt in Kampagnen und in der medizinischen Aufklärung ein, und gehen wir damit auf die Jugend zu. Und stellen wir Jugendlichen zuvor einmal die Frage, über welche Kanäle sie ihre Gesundheitsinformationen eigentlich beziehen. Der Brockhaus und die Zeit im Bild werden es wohl eher nicht mehr …