Ein gesunder Lebensstil verringert das individuelle Bluthochdruck-Risiko auf ein Drittel, so eine Studie aus Finnland mit mehr als 21.000 Teilnehmern (9637 Männer und 11.430 Frauen), die am Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in München vorgestellt wurde. Gesunde Lebensstilfaktoren wurden definiert als Alkoholkonsum unter 50 Gramm pro Woche, Bewegung in der Freizeit mindestens dreimal pro Woche, täglicher Gemüsekonsum und Normalgewicht (BMI unter 25 kg/m2).
ESC Abstract 5224: Jousilahti et al., Lifestyle traits predict the development of hypertension: a large prospective population-based cohort study in Finland.
Normalgewichtige Menschen mit viel Bauchfett (hohes Taille-Hüft-Verhältnis) haben ein deutlich höheres Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Krankheit zu versterben als Menschen mit einer anderen Fettverteilung im Körper. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Untersuchung von 12.785 US-Amerikanern mit mindestens 18 Jahren.
Das Taille-Hüft-Verhältnis wird so bestimmt: Messen Sie mit einem Maßband Ihren Taillenumfang (gemessen zwischen Beckenoberkante und unterster Rippe) und Hüftumfang (gemessen an der breitesten Stelle) in Zentimetern. Berechnen Sie den Taillenumfang/Hüftumfang. Menschen mit zentralem Übergewicht, also hohem Bauchfett, werden auch als „Apfeltyp“ bezeichnet. Von einem Apfeltyp wird häufig bei Frauen mit einem Taillen-Hüft-Verhältnis größer als 0,5, bei Männern größer als 1 gesprochen.
ESC-Abstract 2951: Normal-weight central obesity and cardiovascular mortality risk in the US population.
Der Aldosteron-Antagonist Spironolacton ist eine Behandlungsoption für Bluthochdruck-Patienten mit diastolischer Herzinsuffizienz (HI), so der Leiter der Aldo-DHF-Studie von Prof. Dr. Burkert Pieske (MedUni Graz). Spironolacton verbessert die Herzfunktion und -struktur und reduziert den Blutdruck bei dieser Patientengruppe, bei der eine gestörte Füllung des Herzens bei unbeeinträchtigter Auswurffraktion vorliegt. Diese Form der Herzschwäche betrifft mehr als die Hälfte aller HI-Patienten und ist die bei älteren Menschen mehrheitlich vorkommende HI-Form.
ESC Hot Line: Late-breaking trials on prevention to heart failure
Dass die Wirkung von Kaffee auf den Blutdruck individuell sehr unterschiedlich sein kann, ist möglicherweise genetisch bedingt. Schwankungen der akuten Blutdruck-Reaktion auf Kaffee können zum Teil mit bestimmten Gen-Varianten (der Alpha2B-Adenorezeptoren) erklärt werden. Ein höherer Blutdruckanstieg als Ergebnis nutrigenetischer Interaktionen bei genetisch vorbelasteten Menschen kann diese einem höheren kaffeebezogenen Herz-Kreislauf-Risiko aussetzen.
ESC Abstract P 3528: Renda et al. Nutrigenetics of blood pressure responses to coffee drinking
Quelle: idw