Die Haut ist als unser größtes Organ permanent unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Auch die Kopfhaut ist davon nicht ausgenommen, jedoch werden optische Veränderungen aufgrund der Behaarung oft nicht sofort wahrgenommen. Juckreiz kann hingegen als sehr unangenehmes Symptom rasch auf Störungen der Kopfhaut hinweisen. Im Folgenden werden die häufigsten Ursachen für juckende Kopfhaut erläutert.
Eine häufige Ursache für Juckreiz am Kopf ist trockene Kopfhaut. Zahlreiche äußere Faktoren wirken sich negativ auf die Beschaffenheit der Haare und der Kopfhaut aus. Dazu zählen etwa trockene, beheizte Raumluft, Sonnenbestrahlung, Salz- und Chlorwasser, Wind und Umweltverschmutzung. Chemische Behandlungen wie Dauerwellen, Bleichen oder Kolorieren strapazieren die Kopfhaut ebenso wie heißes föhnen. Nicht zuletzt sind ungeeignete Pflegeprodukte zu nennen, welche die Kopfhaut austrocknen.
Trockene Haut kann jedoch auch endogene Ursachen haben. Dazu zählen beispielsweise eine ungenügende physiologische Feuchtigkeits- und Nährstoffzufuhr, zum Teil bedingt durch falsche Ernährung und Stress. Auch nimmt die natürliche Talgproduktion vor allem bei Frauen ab dem 30. Lebensjahr bzw. auffallend stark in den Wechseljahren ab. Viele Menschen weisen grundsätzlich eine genetisch bedingte Unterfunktion der Talgdrüsen auf und leiden von jeher an trockener Kopfhaut. Hilfreich sind rückfettende Haarshampoos und ergänzende Pflegeprodukte, welche Haar und Kopfhaut mit Lipiden und Feuchtigkeit versorgen.
Juckende Kopfschuppen, welche sich auch durch regelmäßige Haarwäsche nicht oder nur für kurze Zeit beseitigen lassen, können unterschiedliche Ursachen haben. Die sogenannte „gewöhnliche Schuppenbildung“ (Pityriasis simplex capitis) beobachtet man besonders häufig bei Personen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Die Schuppen sind in diesem Fall die Folge einer vermehrten Bildung von Hornzellen, ausgelöst durch mikroskopisch kleine Entzündungsherde.Andere Ursachen für eine juckende, schuppige Kopfhaut sind etwa Schuppenflechte (Psoriasis capitis) oder ein atopisches Ekzem (Neurodermitis) im Bereich der Kopfhaut. Auch im Rahmen eines seborrhoischen Ekzems, einer allergischen Kontaktdermatitis oder Pilzerkrankungen (Tinea capitis) treten vermehrte Schuppenbildung und Juckreiz als typische Symptome auf. Zur genauen Abklärung ist bei Verdacht generell der Facharzt aufzusuchen.
Häufig unterschätzt wird das Nebenwirkungspotenzial zahlreicher Arzneimittel. Prominente Beispiele für Arzneimittel mit Juckreiz als möglicher unerwünschter Wirkung sind etwa Codein, Tramadol, Miconazol, Clonidin oder Goldpräparate. Juckreiz ist weiters Symptom allergischer Reaktionen. Als Allergene kommen unterschiedlichste Stoffe in Frage. Neben Medikamenten sind auch Nahrungsmittel und Kosmetika von Bedeutung. Nicht zuletzt kann juckende Kopfhaut natürlich auch auf Kopfläuse zurückzuführen sein. Ein prüfender Blick lohnt sich jedenfalls, um einen Parasitenbefall auszuschließen!