Lecithin oder Phosphatidylcholin ist ein Vertreter der Phospholipide. Im Lecithinmolekül ist ein Phosphorsäurerest mit Cholin verestert. Hohe Gehalte im Organismus findet man im Knochenmark, im Gehirn, in der Leber und im Herz. Im Stoffwechsel tritt der Stoff meist mit Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylserin und Phosphatidylinositol auf. Man findet diese Substanz auch in Lebensmitteln. Vor allem Leber, Hühnerei und Soja sind Quellen dafür. Darüber hinaus wird das Phospholipid in vielen Lebensmitteln als Emulgator eingesetzt.1
Zu den etablierten physiologischen Funktionen zählen:1
Untersucht wurden bisher Effekte auf die Lern- und Gedächtnisleistung, neurodegenerative Erkrankungen und den Schutz der Leber. Das Gros der Untersuchungen spricht für eine signifikante Steigerung der Acetylcholinfreisetzung. Dieser Neurotransmitter reguliert im Gehirn unter anderem die Gedächtnisfunktion. Wird zu wenig davon freigesetzt, dann beeinträchtigt dies die Signalübertragung zwischen den Gehirnzellen.1 Nach oraler Aufnahme wird Lecithin älteren Studien zufolge gut im Organismus absorbiert.
Eine interessante Funktion könnte dem Lecithin auch im Hinblick auf den Fettstoffwechsel zukommen. In-vitro-Studien haben gezeigt, dass die Substanz die intestinale Cholesterinabsorption bremst. Es gab jedoch Unterschiede je nach Quelle des Lecithins. Forscher meinen, dass der Effekt vom Sättigungsgrad der Acetylgruppe abhängt.2 Zum Lecithinbaustein, dem Cholin, gibt es bereits seit langem einen Health Claim gemäß EU-Verordnung 432/2012. Dieser besagt, dass Cholin zu einem normalen Fettstoffwechsel beiträgt. Auch Claims zum Homozysteinstoffwechsel und zur normalen Leberfunktion sind für Cholin zugelassen.3