Mikronährstoffe gegen den Winter-Blues

Hoch dosierter B-Komplex

Geringfügige Mängel der wasserlöslichen Vitamine B1, B2, B3, B6 und Folsäure können rasch zu depressiven Verstimmungen führen. Ein gut dosierter B-Komplex, täglich zugeführt mit mindestens 50 mg B1, B2, B3, B6 sowie 400 mcg Folsäure, aktiviert die Energiegewinnung in den Mitochondrien und hebt durch ihre Kofaktorenfunktion innerhalb der Neurotransmittersynthese die Stimmung. Vitamin B12 kann vor allem bei älteren, erschöpften und depressiven Menschen Wunder wirken (1 mg wöchentlich intramuskulär).

Saisonale Depression

Magnesium in einer gut resorbierbaren Form (-citrat, -gluconat, -aspartat) zeigt eine ähnliche Wirkung. 600 mg täglich unterstützen die Energieproduktion in der Zelle und lassen Müdigkeit keine Chance. Kalzium (1 g/d) kann wiederum bei der saisonalen Depression zusammen mit Vitamin D (20–40 mcg/d) die Stimmung heben. Bei Vitamin D ist eine zusätzliche Gabe vor allem im Winter oft unausweichlich. Die einzige effiziente Quelle sind Fische, die leider viel zu selten auf unserem Speiseplan stehen.

Stichwort Fisch

Zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigen in Zusammenhang mit depressiven Verstimmungen den Nutzen der Omega-3-Fettsäuren. Die hochwertigen Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) sowie DHA (Docosahexaensäure) sorgen für eine bessere Konzentration und heben nachhaltig die Laune (1–3 g/d).

Neurotransmitter aufgepasst

Genauso wertvoll erweist sich eine zusätzliche Gabe an der Aminosäure L-Tryptophan (500 mg–3 g/d), die im Gehirn zu Serotonin umgewandelt wird, sowie L-Phenylalanin (500 mg–3 g/d) als Vorläufer des stimmungsaufhellenden Noradrenalin. Beide Reaktionen erfordern eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B6.

Lithium

Gut beschrieben ist das Spurenelement Lithium, das bei Depressionen und Stimmungsschwankungen erfolgreich eingesetzt wird. Der genaue Wirkmechanismus ist noch unbekannt. Es wird vermutet, dass Lithium die Verfügbarkeit von Serotonin im synaptischen Spalt erhöht. Die natürlichen Quellen sind hingegen spärlich. Lithium kommt vorwiegend in Zwiebel, Knoblauch, Eiern und einigen Mineralwässern vor. Dosierungen um die 3 mg reichen aus, um das Immunsystem und die Stimmung zu heben. Dosierungen im Grammbereich bei manisch depressiven Patienten gehören hingegen in Arzthand und müssen individuell angepasst werden.

Last, but not least

Abgerundet wird das Nährstoffpaket mit Vitamin C (2–6 g/d), das sowohl für die Serotoninsynthese als auch die Durchblutung bzw. Aktivierung des Körpers essenziell ist.