Mittels Verdauungsregulierung Hämorhoidalleiden vorbeugen

Die blutgefüllten Gefäßpolster am oberen Rand des Analkanals stellen eine wesentliche Komponente der Kontinenz dar. Bei chronischer Obstipation und Erhöhung des intraabdominellen Drucks wie z. B. in der Schwangerschaft kommt es zu einer Schwächung der Verankerung, und die Hämorrhoiden verlagern sich nach unten. Dies verursacht das so genannte Hämorhoidalleiden mit den typischen Symptomen (siehe Kasten). 


Stadiengerecht therapieren

Die Behandlung des Hämorhoidalleidens erfolgt entsprechend dem jeweiligen Stadium. In den Stadien I und II kann eine konservative Therapie mit faserreicher Kost und Flavonoiden ausreichen. Zudem stehen diverse topische Präparate, die die Beschwerden lindern können, zur Verfügung. Zeigt die Selbstbehandlung nach 14 Tagen keinen oder nur geringen Erfolg, ist ein Arztbesuch anzuraten.
Bezüglich Stadien III bis IV stehen verschiedene Behandlungsmethoden (Gummibandligatur, geklammerte Hämorrhoidopexie, Hämorrhoidektomie nach Milligan-Morgen etc.) zur Verfügung. Eine Operation ist nur bei einem geringen Prozentsatz des Hämorrhoidalleidens notwendig.

Richtlinien für Schwangere

Vor allem in der Schwangerschaft kann die Prävention bzw. Behandlung der Obstipation die Entstehung eines Hämorhoidalleidens verhindern helfen. Schwangeren Kundinnen können Sie daher folgende Richtlinien empfehlen:

  • Entleerungsreflex üben: d. h. jeden Tag regelmäßig (z. B. nach dem Frühstück) um den Stuhlgang bemühen.
  • Körperliche Bewegung: Bewegung stimuliert die Darmtätigkeit und führt daher zu einer Verbesserung der Verdauung. Die tägliche Trainingsdauer sollte etwa eine halbe Stunde betragen, wobei Gehen oder Schwimmen besonders zu empfehlen sind.
  • Ballaststoffreiche Kost bevorzugen und/oder Kleiepräparaten (z. B. 2–4 Esslöffel Weizenkleie pro Tag) einnehmen, unbedingt auf reichlich Flüssigkeitszufuhr achten.
  • Im Notfall steht allerdings eine Reihe wirksamer und nicht gefährlicher Laxanz ien zur Verfügung.

 

Stadien & Symptome des Hämorhoidalleidens


Entsprechend Vergrößerung und Prolapstendenz erfolgt die Einteilung in Stadien bzw. Grade (I bis IV):
I: innere Knoten ohne Vorfall
II: Vorfall beim Pressen, spontane Retraktion
III: Vorfall, muss manuell reponiert werden
IV: vorgefallene Knoten, die nicht mehr reponiert werden können

Symptome: hellrote Blutung, minimal bis profus, Druckgefühl, Schwellung, Prolaps, Nässen, leichte Inkontinenz – letztere drei naturgemäß bei Hämorrhoiden Grad III und IV => ärztliche Abklärung empfehlen!