Nervennahrung

Nüsse, Mandeln, Haferflocken, Bananen, Kakao, Vollkorngetreide – all diese Lebensmittel gelten als die klassische Nervennahrung. Darüber hinaus ist eine ausreichende Versorgung mit Obst und vor allem Gemüse wichtig. Generell gilt, dass eine vollwertige, vielfältige Kost ohne Verbote und ohne großräumiges Weglassen ganzer Lebensmittelgruppen eine gute Basis für das Funktionieren des Nervensystems ist. Allerdings ist mittlerweile auch erwiesen, dass Stress und große Belastungen einen Mehrbedarf an zahlreichen Mikronährstoffen auslösen. Dieser kann zwar noch nicht beziffert werden, sollte aber in intensiveren Lebensphasen Berücksichtigung finden.

Für die Funktionen des Nervensystems benötigt der Organismus die Vitamine B1, B2, B6, B12, Niacin, Biotin und C sowie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink, Jod und Kupfer. Die B-Vitamine gelten als klassische „Nervenvitamine“, wobei ihr Bedarf mit steigenden mentalen Anforderungen erhöht ist.

Als „Nervenmineral“ gilt Magnesium, das in stressigen Zeiten in erhöhtem Maße verbraucht wird. Auch dem Kalzium kommt eine wichtige Rolle zu, da es besonders für die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen benötigt wird. Das Spurenelement Zink wiederum trägt maßgeblich dazu bei, Nervensignale an den Synapsen zu regulieren. Der Grund für die Bedeutung der eingangs erwähnten Nahrungsmittel für das Nervensystem liegt am teilweise hohen Gehalt an diesen wichtigen Stoffen. Nüsse liefern Vitamin B1, B6, Kalium und Kupfer. Mandeln und Bananen sind reich an Magnesium. Vollkorngetreide bietet eine gute Versorgung mit Vitamin B1 und B6. Haferflocken sind reich an Zink. Kakao enthält Kalium, Magnesium und auch Kalzium. Für eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 ist der Konsum tierischer Lebensmittel unerlässlich. Seefisch wird als Quelle von Jod empfohlen.

Verstimmungen durch Nährstoffdefizite?

Inwieweit Nährstoffmängel zum Entstehen von Verstimmungen und sogar Depressionen beitragen, ist Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Bisherige Studienergebnisse unterstützen die These, wonach ein Zinkmangel depressive Symptome auslösen kann. Die Balance zwischen intra- und extrazellulären Zinkspiegeln ist essenziell für die Zink-Homöostase vieler Gehirnregionen, die in das depressive Geschehen involviert sind. Dazu zählen der Hippocampus, die Amygdala und der zerebrale Kortex.1 Weniger stark ist diesbezüglich die Beweislage für Magnesium und Selen, jedoch gibt es auch hier Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Defiziten und Depressionen.1 Dabei ist es wichtig, zu erwähnen, dass dies immer nur einer von zahlreichen möglichen Auslösern sein kann. Studien zeigen auch immer wieder erhebliche Nährstoffdefizite bei Menschen mit Depressionen. Im Fall von Folsäure etwa wurden im Schnitt um 25 % niedrigere Serumspiegel ermittelt, verglichen mit psychisch gesunden Menschen. Ob allerdings die unzureichende Versorgung einer der Auslöser für den psychischen Zustand ist, bleibt fraglich. Vielmehr lautet eine Hypothese dazu, dass die Lebensmittelauswahl in Zeiten großer Verstimmung nicht ideal ist. Es leiden Vielfalt und Ausgewogenheit, wodurch sich die Defizite erklären lassen.2