Power für das Immunsystem

Kursierende Keime, widrige Witterungsbedingungen und trockene Heizungsluft stellen eine große Herausforderung für das Immunsystem dar. Häufig gesellen sich noch Vitaminmangel, Stress und zu wenig Schlaf dazu, und das Immunsystem kann schließlich die erhöhte Belastung nicht mehr kompensieren. Eine ausgewogene Ernährung sowie viel Bewegung an der frischen Luft sind die beste Prophylaxe. Doch nicht immer sind diese Maßnahmen ausreichend, um Erkrankungen vorzubeugen.

Vitamine und Mineralstoffe

Eine regelmäßige Substitution von Vitaminen und Mineralstoffen kann generell empfohlen werden, um Defizite zu vermeiden. Multivitaminpräparate decken den jeweiligen Tagesbedarf und stehen für jedes Alter in verschiedenen Darreichungsformen zur Verfügung.
Bestimmte Vitamine erfordern jedoch eine höhere Dosis, um das Immunsystem in ­herausfordernden Zeiten wirksam zu unterstützen. Dazu zählt etwa Vitamin C (Ascorbinsäure), das als wichtiges Antioxidans im Rahmen der humoralen und zellulären Immunantwort eine bedeutende Rolle spielt. Besonders effektiv sind Retardpräparate, welche die wasserlösliche Ascorbinsäure verzögert freisetzen und somit eine längere Verweildauer im Körper ermöglichen.
Für magenempfindliche Personen kann gepufferte Ascorbinsäure angeboten werden. Der tägliche Bedarf an Vitamin C liegt für Erwachsene bei 100 mg, Mengen bis zu 1000 mg/Tag sind jedoch unbedenklich.

Vitamin D3 (Cholecalciferol) spielt nicht nur für den Knochenstoffwechsel eine wichtige Rolle, sondern erfüllt zahlreiche weitere Aufgaben in unserem Körper. So hat es innerhalb des Immunsystems eine wichtige Funktion. Bei ausreichender ­UV-Bestrahlung kann Vitamin D3 vom Körper selbst synthetisiert werden, gerade in den Herbst- und Wintermonaten ist die Strahlung in unseren Breiten jedoch zu gering. Für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D3 wird heute eine generelle Prophylaxe von zumindest 800 I. E. pro Tag empfohlen.

Auch das zweiwertige Kation Zink ist an zahlreichen Abwehrleistungen des Immunsystems beteiligt. Es hat antioxidative ­Eigenschaften und ist u. a. an der Phagozytose, der Lymphozyten-Proliferation und der Komplementaktivierung beteiligt. Zink kann prophylaktisch, evtl. in Kombination mit Vitamin C empfohlen werden.

Arzneipflanzen

Neben Vitaminen ist die Gabe immunstärkender Pflanzenextrakte eine weitere Option. Bekannt für seine immunstärkende Wirkung ist beispielsweise der rote Sonnenhut (Echinacea purpurea). Zum Einsatz kommen sowohl der wässrige Presssaft der frischen oberirdischen Teile als auch alkoholische Extrakte der ganzen Pflanze. Die Pflanze wirkt als unspezifisches Immun­stimulans. Die Einnahme erfolgt dreimal täglich über einen Zeitraum von maximal 8 Wochen. Nach einer 4-wöchigen Pause kann die Kur wiederholt werden.

Ebenfalls immunstärkende Wirkung hat die Zistrose (Cistus incanus). Wirksamkeitsbestimmend soll v. a. ihr hoher Gehalt an Polyphenolen sein, für die Anwendung gilt keine zeitliche Begrenzung. Auch dem Wurzelextrakt der Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides) konnte eine immunstimulierende Wirkung nachgewiesen werden.

Das Extrakt der Holunderbeeren (Sambucus nigra) ist besonders reich an Vitamin C und an Flavonoiden – v. a. an Anthocyanen, die den Beeren ihre typische Farbe verleihen. Durch die antioxidativen Eigenschaften der Inhaltsstoffe werden die körpereigenen Abwehrkräfte gestärkt und die Krankheitsdauer akuter Infekte wird verkürzt. Die Einnahme des Extraktes kann über die ganze kalte Jahreszeit ohne Unterbrechung erfolgen.