Der heurige Spätherbst und der Frühwinter der heurigen Saison dürften eher wärmere Zeiträume werden. Das ergibt eine aktuelle Prognose der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Zu 40 % erwarten Österreich für die Jahreszeit überdurchschnittliche Temperaturen. Die Durchschnittstemperatur beträgt für den Zeitraum Oktober bis Dezember in Österreich rund 3,5 °C. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Durchschnittstemperatur heuer erreicht wird, liegt jedoch nur bei 35 %. Besonders der November dürfte eher gemäßigt verlaufen. Im Dezember liegt die Wahrscheinlichkeit für durchschnittliche Temperaturen dann bei knapp über 40 %. Die Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittliche Temperaturen erreicht etwa 35 %, und in etwas mehr als 2 von 10 Fällen kommt es zu unterdurchschnittlichen Temperaturen. Wie treffsicher ist diese Prognose? Dabei hilft ein Rückblick: Anfang September bezifferte die ZAMG die Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittliche Temperaturen mit rund 70 %. Der September verlief dann auch in ganz Österreich überdurchschnittlich warm.*
Was bedeutet dies nun für die Erkältungssaison? Vorerst wird wohl nicht die große Kältewelle ausbrechen, allerdings zeigt ein Rückblick bis zum Jahr 2000, dass tendenziell bereits im November eine erste Erkältungswelle kommt – unabhängig von den Temperaturen (vergleiche Abb. Seite 8). Zudem könnte sich eine große Nachfrage nach Produkten einstellen, die in der Vorbeugung hilfreich sind.
Mikronährstoffpräparate zum Auffüllen der Speicher zählen ebenso dazu wie pflanzliche Präparate mit Echinacea. Auch Produkte, die zur Abwehr von Viren dienen oder bei den ersten Anzeichen eines Infekts helfen, eignen sich gut dafür, Kunden für den Höhepunkt der Erkältungssaison zu rüsten. Wenngleich die ZAMG derzeit noch keine Prognose erstellt hat, ist dennoch damit zu rechnen, dass mit dem Hereinbrechen der kalten Jännertemperaturen auch die Zahl der Husten-, Schnupfen- und Halswehgeplagten rasant zunehmen wird. Das zeigen auch die Langzeitvergleiche mit Daten des Marktforschungsunternehmens IQVIA (Seite 8).
Der Herbst ist außerdem eine gute Zeit, um den Impfstatus von Kunden abzufragen. Die Durchimpfungsraten hinsichtlich Influenza- und Pneumokokkenimpfung sind in Österreich nicht zufriedenstellend. Apotheker können als Vertrauenspersonen ihrer Kunden wesentlich zur Steigerung der Impfmotivation beitragen – und auch einer gewissen Vergesslichkeit entgegenwirken.
Auch Produkte gegen Fieberblasen werden in der Erkältungszeit vermehrt nachgefragt. Nach Erstinfektion mit dem Herpes-simplex-Virus, die üblicherweise vor dem 20. Lebensjahr durch Schmierinfektion bei direktem Körperkontakt mit einem Virusausscheider stattfindet, bleibt das Virus in einer Art Lauerstellung im Körper und wartet auf Überlastungen des Immunsystems. Besonders die Kombination aus Stress und Erkältung löst bei vielen Menschen, die regelmäßig Fieberblasen bekommen, die berüchtigten Symptome aus. Auch eine Influenza und körperliche Erschöpfung sind „Türöffner“. Nicht nur Präparate zur schnelleren Heilung, sondern auch spezielle Pflaster zum Überdecken der Bläschen und schnelleren Heilung sind dann eine gute Kundenempfehlung.
* Quelle: ZAMG