Reizdarm: Low-FODMAP-Kost reduziert Symptome

Für ein systematisches Review und Metaanalyse wurde Literatur ausgewertet, die bis Oktober 2020 veröffentlicht worden war und den Einfluss einer FODMAP-armen Kost auf gastrointestinale Symptome, Darmmikrobiota und Quality of Life (QoL) untersuchte. Gleichzeitig musste die Kost ernährungsphysiologisch angemessen sein. Insgesamt wurden schließlich zwölf Publikationen in die Metaanalyse einbezogen.1

Die Symptome und ihr Schweregrad wurden mittels IBS-SSS-Fragebogen ermittelt (Irritable Bowel Syndrome – Severity Scoring System). Insgesamt kann in diesem Fragebogen ein Gesamtscore von 500 erzielt werden (aufgeteilt auf vier Hauptfragen mit Unterfragen). Die Einschränkung des Anteils an FODMAP in der täglichen Ernährung führte zu einer mittleren Reduktion von 45 Punkten. Es zeigten sich dabei keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Verglichen mit einer Kontrolldiät gab es auch signifikante Verbesserungen beim IBS-QoL-Score.1

Der Begriff FODMAP steht für fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide und Polyole. Das Konzept der Restriktion im Speiseplan beruht darauf, dass Kohlenhydrate wie Mehrfach-, Zweifach- und Einfachzucker sowie mehrwertige Alkohole im Darm von Bakterien fermentiert werden und auf diese Weise zu Gasbildung und verstärkter Darmbewegung beitragen. Eine FODMAP-Diät besteht aus überwiegend glutenfreiem Getreide, ausgewählten Obst- und Gemüsesorten sowie tierischen Produkten, exklusive Milch, Joghurt und Schlagobers. Gemieden werden Laktose, fruktosereiche feste Nahrungsmittel und Getränke, Sorbit, Mannit, Weizen und Gemüsesorten wie Knoblauch, Zwiebel, Artischocken, grüne Paprika, Sojabohnen, Erbsen, Topinambur, Weißkraut und Lauch. Nach rund zwei Monaten werden andere Lebensmittel wieder eingeführt, und die Verträglichkeit wird beobachtet. Die Durchführung sollte stets unter fachlicher Anleitung erfolgen.2


Literatur:

1 van Lanen AS, de Bree A, Geyling A, Efficacy of a low-FODMAP diet in adult irritable bowel syndrome: a systematic review and meta-analysis. Eur J Nutr. 2021 Sep; 60(6):3505–3522

2 Watzinger C, Dittrich K, Was sind FODMAPs? UGBforum 6/15