Rheuma ist eine chronische entzündliche Systemerkrankung, die nahezu alle Organe betreffen kann und in Schüben auftritt. Typischerweise sind Gelenke entzündet (wobei neben den Gelenken auch andere Organe betroffen sein können), es kommt zu einer synovialen Hyperplasie und in Folge zu einer Destruktion von dem betroffenen Knorpel und Gewebe. Neben den geschwollenen, stark schmerzenden Gelenken klagen viele Patienten über langanhaltende Morgensteifigkeit. Die genauen Ursachen sind bislang ungeklärt. Man geht davon aus, dass es bei prädisponierten Patienten durch Trigger (Viren, Rauchen etc.) zu einer Autoimmunreaktion kommt. Das humorale und zelluläre Abwehrsystem wird dabei aktiviert und sog. Rheumafaktoren werden gebildet. Wird eine rheumatoide Arthritis nicht erkannt oder zu spät behandelt, kann es zu irreversiblen Knorpel- und Knochenschäden kommen, im schlimmsten Fall kann der Patient das Gelenk gar nicht mehr bewegen.1
Bewegung ist für Patienten mit Rheuma die einzige Möglichkeit, den durch die Erkrankung hervorgerufenen Abbau der Muskulatur entgegenzuwirken. Dabei ist regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining von Vorteil. Durch die Bewegung und gezielte Übungen kann die Versorgung der Knorpelzellen verbessert werden. Dadurch wird auch die Gelenkflüssigkeit besser im Gelenk verteilt. Ideal sind Spaziergänge, Nordic Walking oder Radfahren. Beim Krafttraining soll vor allem ein Fokus auf die Stärkung der Muskeln rund um das entzündete Gelenk gelegt werden. Dadurch wird das Gelenk langfristig stabiler und belastbarer, und die Knorpelzellen werden geschont. Neben dem Muskelaufbau wird auch die körperliche Leistungsfähigkeit und damit die Lebensqualität von Rheumapatienten enorm gesteigert. Weiters werden oft zusätzlich Krankengymnastik, Massage und Ergotherapie verordnet. Bei akuten Rheumaschüben sollten sich Rheumapatienten jedoch nur in Maßen bewegen.
Kurkuma: Kurkuma enthält den sekundären Pflanzenstoffe Curcumin. Experimentell wurden entzündungshemmende und knorpelprotektive Effekte nachgewiesen, wodurch Kurkumapräparate auch unterstützend bei Rheuma eingesetzt werden können.2
Capsaicin: Das Alkaloid Capsaicin, das in verschiedenen Paprikaarten vorkommt, wird auch zur begleitenden Behandlung von rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Angewendet werden dabei Cremes oder Pflaster, die eine durchblutungsfördernde, wärmende, schmerzstillende Wirkung haben. Nach dem Auftragen sollte sich der Patient unbedingt die Hände waschen, bei Kontakt mit Augen oder Schleimhäuten kann das Capsaicin unangenehm brennen.3
Teufelskralle: Der verarbeitete Extrakt der Teufelskralle ist in Form von Tabletten oder als Creme am Markt erhältlich. Die Teufelskralle wirkt unterstützend bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates.3
Tees: Brennnesselblätter und Birkenblätter werden zur unterstützenden Behandlung von rheumatischen Beschwerden als Tee angewandt.3
Wirkstoffhaltige Topika: Diclofenac und Ibuprofen. Salben, Gele, Cremes oder auch Pflaster mit dem Wirkstoff Diclofenac oder Ibuprofen werden zur symptomatischen Behandlung von rheumatischen Beschwerden lokal aufgetragen. Das NSAR wirkt dabei schmerzstillend und entzündungshemmend.
Wurde bei einem Patienten rheumatoide Arthritis diagnostiziert, sollte er als erster Schritt mit Methotrexat oder einem anderen DMARD („disease-modifying antirheumatic drug“) und einem Glukokortikoid therapiert werden. Dabei wird Methotrexat in einer Initialdosis von 7,5 mg einmal wöchentlich eingenommen. Die Dosis kann wöchentlich um 2,5 mg auf maximal 20 mg gesteigert werden.
Begleitend wird zu Methotrexat immer eine Folsäuresubstitution empfohlen. Dabei werden 5 mg Folsäure zweimal wöchentlich eingenommen, wobei der Abstand zur Methotrexateinnahme mindestens 24 h betragen soll. Methotrexat kann dabei unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Glukokortikoide werden in einer Initialdosis von 30 mg Prednisolonäquivalent/Tag verschrieben und werden innerhalb von 8 Wochen auf 5 mg reduziert. Die Glukokortikoidtherapie sollte nicht länger als 6 Monate dauern.
Ist Methotrexat kontraindiziert, kann man auf andere DMARD wie Leflunomid oder Sulfasalazin ausweichen. Sollte die Therapie mit Methotrexat nicht zur ausreichenden Reduktion der Beschwerden führen, wird als Nächstes eine Kombination mit einem weiteren DMARD, wie Leflunomid oder Sulfasalazin, gegeben. Bestehen die Beschwerden weiterhin, so werden „Biologicals“ verwendet. Üblicherweise werden Anti-TNF-alpha-Therapeutika wie Adalimumab, Infliximab oder auch Rituximab oder Abatacept verordnet.
In akuten Schüben werden zusätzlich NSAID verordnet, dabei werden vor allem Diclofenac oder Celecoxib verwendet.1, 4
Literatur: