Neben Ursachen wie Stress, starke Belastung, Krankheit, Konsum von Alkohol oder Koffein, Umweltfaktoren (Lärm, Wetter, Schichtarbeit) können auch bestimmte Medikamentengruppen als mögliche Auslöser für Schlafstörungen verantwortlich sein:
Bei leichteren Ein- sowie Durchschlafbeschwerden stehen für die rezeptfreie Selbstmedikation pflanzliche Sedativa, bestimmte H1-Antihistaminika sowie das Zirbeldrüsenhormon Melatonin in diversen Darreichungsformen zur Auswahl.
Die in vielen Mono- und Kombinationspräparaten eingesetzte Baldrianwurzel gilt als Klassiker zur Selbstmedikation bei nervös bedingten Einschlafstörungen sowie Unruhezuständen. Für ihre schlaffördernden, beruhigenden Effekte werden die Inhaltsstoffe ätherische Öle, Valepotriate sowie Lignane verantwortlich gemacht.
Bewährte schlaffördernde, beruhigende, Nervosität und Anspannung mildernde Eigenschaften werden auch getrockneten Laubblättern von Melissa officinalis L. zugeschrieben, die durch die Ätherische-Öle-Komponenten einen hemmenden Einfluss auf die GABA-Transaminase haben.
Die angstlösenden und sedierenden Effekte des Passionsblumenkrautes sind vor allem auf Glykosylflavone zurückzuführen.
Die pharmazeutisch verwendeten, sedierend wirkenden Hopfenzapfen werden auch in Kombinationspräparaten eingesetzt und enthalten die Bitterstoffe Humulon und Lupulon, ätherische Öle sowie Flavonoide.
Zubereitungen aus dem Kraut dieser Pflanze verfügen aufgrund des Alkaloidgehaltes über beruhigende sowie schlaffördernde Wirkungen.
Der zur Familie der Lamiaceengewächse gehörende Lavendel (Lavandula angustifolia) verfügt über beruhigende sowie angstlösende Effekte, welche auf die Ätherische-Öle-Komponenten Linalylacetat und Linalool zurückzuführen sind. Gute schlaffördernde Wirkungen verzeichnen sowohl Kombinationspräparate mit Lavendelextrakten als auch das in der Aromatherapie angewendete Ätherische Lavendelöl.
Extrakte aus den Wurzeln und Blätter der zu den Nachtschattengewächsen gehörenden Schlafbeere verfügen über schlaffördernde sowie angstlösende Wirkungen.
Diphenhydramin darf in einer Einzeldosis von 50 mg zur kurzzeitigen Therapie von Ein- und Durchschlafstörungen bei Personen ab 12 Jahren verwendet werden, während Doxylamin bei Personen ab 18 Jahren zur Behandlung Schlafstörungen indiziert ist. Die maximale Anwendungsdauer beider Arzneistoffe soll auf 2 Wochen beschränkt bleiben.
Dieses körpereigene Hormon fungiert als biologischer Taktgeber für unseren zeitlichen Rhythmus und ist in Nahrungsergänzungsmitteln rezeptfrei erhältlich. Die Halbwertszeit der Substanz beträgt beim Erwachsenen etwa 30 bis 40 Minuten, diese sollte deshalb eine halbe Stunde vor dem gewünschten Einschlafen eingenommen werden.
Positive Effekte auf die Schlafqualität können auch mit einer ausreichenden Versorgung von Mikronährstoffen erreicht werden. So hat sich vor allem eine regelmäßige Einnahme des Minerals Magnesium sowie von Vertretern der B-Vitamine bei Schlafstörungen bewährt.
Kombinationen von Melatonin mit Phytotherapeutika sowie Mikronährstoffen zeigen additive sedierende Effekte und haben sich in der Therapie von Insomnien bewährt.