Diabetes mellitus ist durch Hyperglykämien in Folge einer Störung der Sekretion und/oder Wirkung von Insulin (Insulinresistenz) gekennzeichnet. Die Krankheit kann in unterschiedliche Typen kategorisiert werden, wobei die Insulinabhängigkeit keine Klassifikation mehr darstellt. Oftmals handelt es sich um den Typ-2-Diabetes, der neben exakter Einhaltung der verordneten Medikation und regelmäßigen ärztlichen Kontrollen auch gezielter Beratung an der Tara bedarf.
Der therapeutisch erreichbare Zielbereich bei Diabetiker:innen für den HbA1c-Wert liegt zwischen 6,5 % und 7,5%, was einem mittleren Blutzucker-Spiegel von 150–160 mg/dl, einem morgendlichen Nüchternblutzucker von 130 mg/dl und einem postprandialen Wert von 180 mg/dl entspricht.
Folgende Punkte sollten im Beratungsgespräch abgefragt werden:
- Alter und allgemeiner Gesundheitszustand der betroffenen Person
- Vorliegen einer ärztlichen Diagnose von Diabetes und diesbezüglich verordnete Pharmakotherapie (Insulinpflichtig? Orale Antidiabetika?)
- weitere bestehende Grunderkrankungen, metabolisches Syndrom
- Einnahme zusätzlicher Medikamente, die den Glukosestoffwechsel beeinflussen (wie Glukokortikoide, antiretrovirale HIV-Therapeutika [Proteaseinhibitoren, NRTIs], Immunsuppressiva [Ciclosporin, Tacrolimus], Antipsychotika, Betablocker [Atenolol, Metoprolol, Propranolol], Thiaziddiuretika [HCT, Chlortalidon, Chlorothiazid, Indapamid], Thyroxin, Statine, Fluoroquinolone [Moxifloxacin])
- familiäre Vorbelastungen
- Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten
- Konsum von Alkohol und Nikotin
Arzneimittelinteraktionen
Die gleichzeitige Einnahme von Betablockern und Hypnotika mit Antidiabetika sollte vermieden werden, da die Wahrnehmung einer Hypoglykämie deutlich herabgesetzt ist. Weitere Pharmaka, die das Auftreten einer Hypoglykämie ebenso verschleiern können, sind Clonidin, Guanethidin und Reserpin. Betablocker, Histamin-H2-Antagonisten, Clonidin und Reserpin können den Blutzucker sowohl erhöhen als auch erniedrigen.
Folge- und Begleiterkrankungen
Eine Reihe von Untersuchungen kann dazu beitragen, Folge- und Begleiterkrankungen zu vermeiden:
- jährliche Kontrolle von Serumkreatinin, Albuminurie und Kalium zur Vermeidung von Nephropathien
- jährliche Untersuchung beim/bei der Augenärzt:in zur Vermeidung von Retinopathien
- Wahrnehmung von Knochendichtemessungen, da Diabetiker:innen ein erhöhtes Fragilitätsfraktur- und Osteoporoserisiko aufweisen
- Prävention eines diabetischen Fußes und weiterer Polyneuropathien mittels jährlicher Kontrolle, medizinische Fußpflege, Fußgymnastik
- regelmäßige Kontrolle von Blutdruck- und Cholesterinwerten
- generell Cave bei kardiovaskulären Erkrankungen, die den wichtigsten Grund für Morbidität und Mortalität bei Diabetiker:innen darstellen
Selbstmedikation
Eine Reihe von rezeptfreien Produkten kann unterstützend wirken:
- Mikronährstoffe: B-Vitamine (B12 bei Metformin!), Magnesium, Vitamin C, Vitamin D3, Kalzium, Chrom, Zink, L-Carnitin, a-Liponsäure
- Phytotherapie: Zimt, Bittermelone, Gymnema sylvestre, Kalmuswurzel, Bockshornklee