Tipps für die Stimme

Heiserkeit ist das Hauptsymptom einer Stimmstörung (Dysphonie), die sich durch eine raue, belegte oder brüchige Stimme zeigt. Sie entsteht meist durch eine Beeinträchtigung der Stimmbänder oder des Kehlkopfes. In den meisten Fällen ist Heiserkeit bzw. Stimmverlust harmlos und vorübergehend, in seltenen Fällen können jedoch auch ernste Erkrankungen dahinterstecken.

Ursachen von Heiserkeit

Die häufigsten Ursachen von Heiserkeit und Stimmverlust sind Infektionen der oberen Atemwege, allen voran die Laryngitis. Die Entzündungen im Bereich des Rachens und des Kehlkopfes führen zu Schwellungen der Stimmbänder, wodurch die Stimme rau oder leise wird. Auch Sprechen, Schreien oder Singen über eine längere Zeit können die Stimmbänder überlasten. Der Schutzfilm, der die Rachenschleimhaut umgibt, kann dabei austrocknen, was zu Reizungen führt.
Rauchen, trockene Luft, Staub oder chemische Reizstoffe können Schleimhäute im Kehlkopfbereich ebenfalls austrocknen und Reizungen sowie Entzündungen verursachen. Auch allergische Reaktionen können zu Schwellungen und Heiserkeit führen. Eine weitere Ursache ist die Refluxerkrankung. Magensäure, die in die Speiseröhre aufsteigt, kann den Kehlkopf reizen und zu anhaltender Heiserkeit führen. In diesem Fall sind die Beschwerden vor allem morgens am stärksten. Nicht zuletzt können Polypen, Knötchen und auch Tumoren an den Stimmbändern Heiserkeit auslösen. Anhaltende Heiserkeit ohne erkennbare Ursache sollte jedenfalls ärztlich abgeklärt werden.

Gezielte Behandlung

Heiserkeit und Stimmverlust im Rahmen von Erkältungskrankheiten oder Überbeanspruchung der Stimme können sehr gut selbst behandelt werden. Besonders wichtig ist eine effektive Stimmschonung. Bei akuter Heiserkeit sollte die Stimme so weit wie möglich geschont werden. Flüstern ist jedoch kontraproduktiv, da es die Stimmbänder stärker belastet als normales Sprechen.
Warme Getränke wie etwa Arzneitees helfen, die Schleimhäute feucht zu halten und Reizungen zu lindern. Alkohol und koffeinhaltige Getränke sollten vermieden werden, da sie austrocknend wirken können. Beliebt sind auch Muzilaginosa wie Eibischwurzel bzw. -blätter oder die Isländische Flechte, die als Tee zubereitet werden können. Als Extrakt sind sie auch in Lutschtabletten enthalten. Die Schleimdrogen bilden einen Schutzfilm über die irritierten Bereiche und ermöglichen somit eine bessere Abheilung. Auch das so genannte Sängerkraut, auch Weg-Rauke oder Sisymbrium genannt, enthält Schleimstoffe und ist eine wirksame Pflanze gegen Heiserkeit. In Form von Lutschpastillen wirkt es entzündungshemmend, antimikrobiell und schützt die gereizte Schleimhaut.
Als besonders wirksam erweisen sich Dampfinhalationen mit Salzlösungen. Auch sollte auf eine hohe Luftfeuchtigkeit im Raum geachtet werden. Besonders während der Heizperiode ist die Raumluft oft zu trocken, was die Schleimhäute zusätzlich reizt. Luftbefeuchter oder feuchte Tücher im Raum können hier Abhilfe schaffen. Der Hinweis auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr darf ebenfalls nicht fehlen. Selbstverständlich sollten mögliche Auslöser wie etwa Zigarettenrauch vermieden werden.Zur Befeuchtung der Rachenschleimhaut eignen sich weiters Salzlutschpastillen sowie Produkte mit dem Wirkstoff Hyaluronsäure. Das ist eine körpereigene Substanz und ist beispielsweise in der Haut und im Knorpelgewebe reichlich zu finden. Sie weist eine hohe Wasserbindungsfähigkeit auf und bildet zusammen mit dem Speichel einen Schutzfilm über die gereizte Schleimhaut im Mund- und Rachenbereich.