In Österreich ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) aus der Familie der Schildzecken die häufigste Zeckenart. Weitere wichtige Gattungen sind Dermacentor, die Buntzecke, und Rhipicephalus, die braune Hundezecke. Weibliche Schildzecken saugen vor der Eiablage Blut, ihr Gewicht steigt dabei bis auf das 120-Fache an. Bei der Wirtssuche setzen sich Larven, Nymphen und adulte Tiere auf Blätter oder Grashalme, von denen aus sie auf ihre Wirte überkrabbeln.
Zecken können überall am Körper des Wirttieres gefunden werden, Prädilektionsstellen sind jedoch dünn behaarte Körperpartien mit dünner Haut an Kopf, Ohren und in den Gelenken. Während des Saugakts können Zecken verschiedene Krankheitserreger über den Speichel übertragen: Viren (FSME), Bakterien (Borreliose) oder Protozoen (Babesiose). Durch Zeckenstiche verursachte Wunden können sich infizieren, v. a. wenn Zecken nicht sachgerecht abgelöst werden und ihre Mundwerkzeuge in der Haut verbleiben. Auf einem Tier entdeckte Zecken sollten umgehend mit Zeckenzangen oder -pinzetten entfernt werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Infektion über den Speichel zu minimieren.
Zecken zählen zu den Ektoparasiten, d. h., sie leben auf der Körperoberfläche. Fachgerecht bekämpft werden sie mit Ektoparasitika, die im Idealfall schnell und anhaltend sowie prophylaktisch gegen neuen Befall wirken sollen. Akarizide Wirkstoffe gibt es in unterschiedlichen Applikationsformen, die meist auch insektizid gegen Flöhe wirken. Die zu den Pyrethroiden zählenden Wirkstoffe Permethrin oder Flumethrin werden auch in Kombination mit Imidacloprid eingesetzt. Die Pyrethroide leiten sich von der natürlichen insektiziden Substanz Pyrethrum ab, die aus den Blüten von Tanacetum-(Asteraceae-)Arten isoliert wird. Permethrin ist jedoch für Katzen hochgiftig, da sie diesen Stoff aufgrund eines fehlenden Enzyms nicht metabolisieren können! Sogar ein in der gemeinsamen Umgebung lebender Hund soll nach einer Permethrinbehandlung bis zu 48 Std. von der Katze abgeschirmt werden. Spot-ons werden am besten abends aufgetragen, so kann die Flüssigkeit nachts trocknen und wird durch Streicheln und Kuscheln nicht auf den Menschen übertragen. Fipronil ist ein weiterer Wirkstoff, der in Spot-on-Lösungen für Hunde und Katzen zur Zecken- und Flohabwehr enthalten ist.
In modernen Halsbändern sind die akariziden Wirkstoffe molekular in der Matrix des Bandes gelöst. Daher sollten diese relativ eng am Hals des Tieres anliegen, um eine gute Wirkstofffreisetzung über die von der Körpertemperatur abhängige Diffusion zu gewährleisten. Die Halsbänder verlieren selbst beim Baden ihre Wirksamkeit nicht, da anschließend wieder Wirkstoff freigesetzt wird. Halsbänder, die auf der älteren Mikropudertechnologie basieren, verteilen den Wirkstoff in Puderform gleichmäßig über das Fell.
Lösungen zum Auftropfen (Spot-ons) werden auf die Haut des Haustieres aufgebracht. Das Mittel verteilt sich dann während der nächsten 1–2 Tage über die Hautoberfläche und löst sich im Fettfilm von Haut und Fell auf. Aufgebracht wird die Lösung an Körperstellen, an denen es dem Tier nicht gelingt, das Mittel abzulecken, bevor es eingezogen ist. Durch Regen, Baden oder häufige Fellpflege kann die Wirkdauer verkürzt werden. Je nach Produkt müssen sie daher monatlich oder in kürzeren Abständen angewandt werden.
Immer mehr Tierhalter:innen sind auf der Suche nach natürlichen Methoden, um lästigen Parasitenbefall zu bekämpfen, etwa mit Kokosöl oder Teebaumöl. Dies ist mit Vorsicht zu genießen: V. a. bei Katzen kann es hier zu schweren Vergiftungserscheinungen kommen, und die Wirksamkeit lässt im Vergleich zu zugelassenen Tierarzneimitteln sehr zu wünschen übrig.