Zolmitriptan gehört zur Gruppe der Triptane. Es wird zur Behandlung des akuten Migräneanfalls oder der menstruationsbedingten Migräne mit oder ohne Aura eingesetzt. Dabei wird eine Dosierung von 2,5 mg oder 5 mg Zolmitriptan empfohlen, diese sollte man sofort nach dem Auftreten der ersten Symptome einnehmen. Auch später eingenommen zeigt Zolmitriptan eine gute Wirkung. Sollte der Migränekopfschmerz innerhalb von 24 h nochmals auftreten, so kann die Dosis auf maximal 10 mg erhöht werden. Dabei muss bei der erneuten Einnahme ein Mindestabstand von 2 h eingehalten werden.
Zolmitriptan wirkt dabei vasokonstriktorisch und kann daher nicht zur Migräneprophylaxe verwendet werden.
Laut der Leitlinie „Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne“ ist Zolmitriptan neben Sumatriptan Mittel der ersten Wahl bei akuten, mittelschweren bis schweren Migräneanfällen bei Erwachsenen, wenn der Patient auf eine Therapie mit NSAR nicht ausreichend anspricht.
Zur Behandlung von Jugendlichen ab dem 12. Lebensjahr ist Zolmitriptan 5 mg als Nasenspray zugelassen oder auch Sumatriptan 10 mg in Tablettenform.
Zolmitriptan ist in Österreich in Form von Tabletten, Schmelztabletten oder als Nasenspray erhältlich. Seit kurzem ist Zolmitriptan auch rezeptfrei auf dem Markt.1, 2
Zolmitriptan gehört zur Gruppe der selektiven Serotonin-(5-HT1-)Agonisten und vermittelt eine Vasokonstriktion im Versorgungsbereich der Arteria carotis. Dabei hat Zolmitriptan eine hohe Affinität zu den 5-HT1B– und 5-HT1D-Rezeptoren. Mit anderen Serotoninrezeptoren oder histaminergen, muskarinergen, adrenergen oder dopaminergen Rezeptoren gibt es keine Interaktion.
In Tierexperimenten wurde gezeigt, dass es durch Hemmung der Freisetzung von CGRP („calcitonin gene-related peptide“), VIP („vasoactive intestinal peptide“) und Substanz P zur Verminderung der Trigeminusnervaktivität kommt.1, 3
Zolmitriptan wird nach oraler Gabe rasch resorbiert. Die Bioverfügbarkeit des Zolmitriptans und des aktiven Metaboliten (N-Desmethyl-Zolmitriptan) beträgt ca. 60 %. Nach einer Stunde werden 75 % der maximalen Plasmakonzentration erreicht, wobei dieser Wert für 5 Stunden anhält. Werden mehrere Dosen des Zolmitriptans eingenommen, kommt es zu keiner Kumulation. Zolmitriptan wird über CYP1A2 und der aktive Metabolit über MAO-A (Monoaminoxidase-A-Enzymsystem) in der Leber metabolisiert. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich renal, zum kleinen Teil auch über den Fäzes.
Patienten mit mittlerer oder schwerer Leberfunktionsstörung sollten nicht mehr als 5 mg Zolmitriptan/Tag einnehmen.1, 3
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung notwendig, jedoch sollte es bei einer Kreatinin-Clearance < 15 ml/min nicht eingenommen werden.4
Zolmitriptan sollte nicht mit Ergotamin kombiniert werden, da es zu einer verstärkten Vasokonstriktion und damit zu einem erhöhten Risiko einer koronaren, zerebralen oder peripheren Ischämie kommen kann. Auch die gleichzeitige Einnahme von Zolmitriptan und MAO-Hemmer wie Moclobemid ist kontraindiziert, wenn mehr als 2-mal täglich 150 mg an Moclobemid eingenommen werden. Wird weniger Moclobemid eingenommen, so ist die maximale Tagesdosis mit 5 mg zu beschränken.
Zolmitriptan wird über CYP1A2 metabolisiert, daher ist die maximale Tagesdosis an Zolmitriptan ebenfalls auf 5 mg beschränkt, wenn gleichzeitig andere CYP1A2-Inhibitoren eingenommen werden. Wird Zolmitriptan zusammen mit SSRI wie Citalopram, Fluoxetin, Paroxetin oder Sertralin eingenommen, so kann es durch eine verstärkte serotonerge Stimulation zu einem Serotoninsyndrom kommen.
Zolmitriptan sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach Abwägen des Nutzen-Risiko-Verhältnisses eingenommen werden.1, 3
Hinweise
Literatur: