Präsentation: Michael Böhm
Sicherheit und Wirksamkeit der renalen Denervation (RDN) in der Blutdrucksenkung bei Patienten mit relativ moderater Hypertonie, die vorübergehend ohne jegliche antihypertensive Medikation waren, wurden in der doppelblinden SPYRAL-HTN OFF MED-Studie evaluiert. Im 3-Monate-Follow-up erwies sich die kathetergeführte Methode als effektiv.
331 Patienten mit milder/moderater Hypertonie (im Durchschnitt lag der Blutdruck über 24 h zwischen 140 und 170 mmHg) wurden 1:1 randomisiert zu RDN oder einer Scheinprozedur („sham“). Nach 3 Monaten zeigte sich sowohl bei der ambulanten 24-Stundenmessung (= primärer Studienendpunkt), als auch bei der Praxismessung (= sekundärer Endpunkt) eine relevante Blutdrucksenkung durch RDN: Bei der ambulanten Blutdruckmessung wurde im Vergleich zur Kontrollgruppe eine Abnahme des systolischen Blutdrucks um 4 mmHg festgestellt, bei der Praxismessung eine Abnahme um 6,6 mmHg (Abb.). RDN senkte den Blutdruck konsistent nicht nur tagsüber, sondern auch nachts, wenn das kardiovaskuläre Risiko besonders hoch ist. In beiden Gruppen zeigten sich keine Komplikationen oder Nebenwirkungen durch den minimalinvasiven Eingriff.
Bedeutung für die Praxis: Neben Sport und Lebensstilmodifikation bietet RDN eine zusätzliche nichtmedikamentöse Therapieoption für Patienten mit Bluthochdruck.