Das Diabetesmanagement bei Patient:innen auf der Intensivstation (ICU), bleibt eine therapeutische Herausforderung. Jüngste Fortschritte in der Glukosesensor-Technologie (CGM) haben das Interesse an der potenziellen Nutzung von CGM auf ICUs geweckt. Vor diesem Hintergrund wurden die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von CGM (Dexcom G6) bei ICU-Patient:innen nach einer großen Bauchoperation (Pankreasoperation, Lebertransplantation, Pankreas- oder Pankreasinsel- und Nierentransplantation) untersucht. Die arterielle Glukosekonzentration wurde mit einem Blutgasanalysator (ABL 800, Radiometer, Kopenhagen, Dänemark) gemessen. Arterielle Glukosewerte dienten als Referenzmessung und zur Kalibrierung des Dexcom G6 (alle 6 Stunden am ersten Tag, einmal täglich an den Tagen 2 und 3). Die Genauigkeit des Sensors wurde durch Berechnung der mittleren absoluten relativen Differenz (MARD), des Bias, des modifizierten Bland-Altman-Grids und des Surveillance Error Grids für gepaarte Glukosewerte von CGM und ABL beurteilt. Daten von 61 Patient:innen wurden ausgewertet. Die durchschnittliche Überwachungsdauer betrug 7 Tage mit einem Anteil von 97,1 ± 6,5 % aktiver CGM-Nutzung. Insgesamt gab es 1.566 gepaarte Glukosewerte. Der MARD betrug 9,7 % mit einem Bias von 0,9 % und einem Variationskoeffizienten von 14 %. Im Surveillance Error Grid befanden sich 90,9 % der Paare in der risikofreien Zone 0 und 7,9 % in der Risikozone 1 (von 7). Im Verlauf der Studie mussten aufgrund technischer Probleme 3 Sensoren ausgetauscht werden.
Fazit: Die aktuelle Generation von Dexcom G6 Sensoren scheint unter regelmäßiger Kalibrierung ausreichend genau für die Glukosemessung auf der Intensivstation. Wichtig wäre jedoch auch zu wissen, ob Hydrierungszustand der Patient:innen und Sepsis/Schock einen Einfluss auf die Messgenauigkeit haben.
Hagerf, Prag, Tschechien