Obwohl die mittlere Blutglukose bei Menschen mit Typ-1-Diabetes durch bessere Therapien gesenkt werden konnte, treten kardiovaskuläre Ereignisse in dieser Population im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung häufiger auf. Dies lässt vermuten, dass neben der glykämischen Einstellung (HbA1c) noch andere Faktoren Einfluss auf das kardiovaskuläre Risiko haben.
Die HbA1c-Variabilität ist ein bekannter Prädiktor für mikrovaskuläre Komplikationen bei T1D. Bisher wurde die HbA1c-Variabilität jedoch noch nicht als prospektiver Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse untersucht.
Dazu wurde nun die Coronary Artery Calcification in Type 1 Diabetes (CACTI) T1D-Kohorte herangezogen (n = 597). Nach Adjustierung für Alter, Geschlecht und T1D-Dauer zeigte sich, dass die HbA1c-Variabilität (HR 1,562, 95 %-KI: 1,052-2,318, p = 0,0269) und der mittlere HbA1c kardiovaskuläre Ereignisse vorhersagten (HR 1,399, 95 %-KI: 1,079-1,816, p = 0,0114). Weitere Analysen zeigten, dass der Zusammenhang zwischen HbA1c-Variabilität und kardiovaskulären Ereignissen bei Personen mit sehr guter glykämischer Kontrolle am stärksten war (HR 6,330 bei mittlerem HbA1c von 6,0 %, HR 3,920 bei mittlerem HbA1c von 7,0 %, HR 2,428 bei mittlerem HbA1c von 8,0 %, HR 1,504 bei mittlerem HbA1c von 9,0 % und HR: 0,931 bei mittlerem HbA1c von 10,0 %).
Fazit: Im klinischen Setting sollte Fokus auf eine gute aber auch langfristig stabile glykämische Kontrolle gelegt werden.
Session: Macrovascular Complications