In der Schwangerschaft werden bei Frauen mit Typ-1-Diabetes strikte Glukosezielwerte angestrebt, um negative Einflüsse auf das fetale Outcome zu verhindern. Eine intensive Basis-Bolus-Therapie in der Schwangerschaft ist bei diesen Frauen jedoch mit einem erhöhten Risiko für Hypoglykämien assoziiert. Hybrid Closed Loop (HCL)-Systeme können außerhalb der Schwangerschaft den HbA1c und die Zeit im Zielbereich (TIR/Time In Range, 70–180 mg/dl) verbessern. Für kommerziell verfügbare HCL-Systeme konnte zuletzt – Großteils off-label – auch in der Schwangerschaft ein sicherer Einsatz gezeigt werden.
In der Schwangerschaft wird ein Glukoseziel zwischen 63 und 140 mg/dl angestrebt, dies ist jedoch durch die aktuell verfügbaren HCL-Systeme meist nicht erreichbar und kann in diesen nicht eingestellt werden.
Eine präsentierte Studie demonstrierte die erfolgreiche Nutzung eines individualisierten Algorithmus bei Typ-1-Diabetes im 2. und 3. Trimenon einer Schwangerschaft (n = 10). Die Zeit im Zielbereich konnte insbesonders in der Nacht verbessert werden, die Zeit in der Hypoglykämie wurde reduziert. Weitere Studien sind notwendig, um dieses Konzept in einem größeren Kollektiv zu bestätigen. Eine Reihe von Studien mit verschiedenen kommerziell erhältlichen Systemen wird eine Zeit im Zielbereich 63–140 mg/dl anstreben und in den nächsten 2 Jahren deutlich mehr Evidenz liefern. Neben technischen Neuerungen wurden auch mögliche individualisierte Zielwerte je nach Diabetestyp und Trimester diskutiert.
In den letzten Jahren haben HCL-Systeme einen stets wachsenden Stellenwert in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Diabetes eingenommen. Die Möglichkeiten von individualisierten Zielwerten und Algorithmen würde die Nutzung auch in der Schwangerschaft ermöglichen.
Session/Symposium: Automated Insulin Delivery Use among Pregnant Women with T1D: Past, Present, Future