Hintergrund: BIONIKK ist eine französische multizentrische Phase-II-Studie, die Patient:innen mit metastasiertem RCC (mRCC) für die Therapie mit Nivolumab (Nivo), mit Nivolumab + Ipilimumab (Nivo + Ipi) oder mit Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) nach vier molekularen Gruppen (ccrcc1-4) randomisiert. In der Erstlinie konnte gezeigt werden, dass Nivo und Nivo + Ipi zu einem besseren Ansprechen und längerem medianen progressionsfreien Überleben (mPFS) in ccrcc4 als in ccrcc1 führten, und dass eine VEGF-TKI-Therapie besonders für Patient:innen der ccrcc2-Subgruppe von Vorteil war. Im Gesamtüberleben zeigte sich ein Vorteil für die Kombinationstherapie von Nivo + Ipi im Vergleich zu Nivo für Patient:innen der ccrcc1 und ccrcc4 Gruppe. In der ccrcc2-Gruppe war jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen Nivo + Ipi und TKI-Therapie in der Erstlinie ersichtlich.
Studie: Von den 199 eingeschlossenen Patient:innen beendeten 175 (88%) die Erstlinien-Therapie und 129 (74%) erhielten eine Zweitlinien-Therapie. Nach Nivo mit oder ohne Ipi erhielt der Großteil der Patient:innen einen TKI (96/102, 94%) und nach TKI-Therapie Nivo (20 von 27, 74%). Die Ansprechraten mit TKI in der Zweitlinie betrugen 27% nach Nivo, 45% nach Nivo + Ipi und 57% nach TKI. Das mPFS unter TKI-Therapie betrug 8,7 Monate nach Nivo, 11,4 Monate nach Nivo + Ipi und 12 Monate nach TKI. Ein Vorteil für eine TKI-Therapie war vor allem für die ccrcc2-Subgruppe zu sehen. Die Ansprechraten und das mPFS mit Nivo nach TKI für Patient:innen der ccrcc2-Gruppe betrugen hingegen nur 12,5% und 5,4 Monate.
FAZIT: Die Studie zeigt damit, dass molekulare Eigenschaften des mRCC auch einen Einfluss auf Ansprechen in der Zweitlinientherapie haben. Die Kombination von Nivo + Ipi scheint besonders bei Patient:innen der ccrcc4- und ccrcc2-Subgruppe von Vorteil zu sein, Tumoren der ccrcc2-Gruppe sprechen jedoch auch gut auf VEGF-TKI-Therapie an.