PARP-Inhibitoren sind bei Patienten mit HRR-Mutationen im mCRPC-Setting bereits mit und ohne Kombination mit Androgenrezeptor-Antagonisten in unserem Armamentarium angekommen. Die BRCAAway-Daten untermauern den Nutzen der Kombinationstherapie weiter.
Studie: In dieser randomisierten multizentrischen Phase-II-Studie wurden Patienten vor der Erstlinientherapie im mCRPC-Stadium nach Nachweis einer Mutation in BRCA1/2 und/oder ATM 1:1:1 randomisiert: Arm1 erhielt Abirateron (Abi) + Prednisolon (P); Arm2 erhielt Olaparib (O); Arm3 erhielt die Kombination (Abi/P+O). Ein Crossover war bei Progress möglich. Primärer Endpunkt war das progressionsfreies Überleben (PFS), sekundäre Endpunkte waren eine messbare Krankheitsansprechrate (RR) (nach RECIST), PSA-Ansprechen (PSA RR) und Toxizität.
Resultate: 165 Patienten wurden getestet, 61 Patienten zeigten eine HRR-Mutation (BRCA1: n=3, BRCA2: n=46, ATM: n=11, multiple n=1) und wurden randomisiert. Bei Progression wechselten 9/18 Patienten von Abi/P zu O und 8/21 vice versa. Das mediane PFS (95%-CI) in Monaten (m) war in Arm1 8,4 Monate, Arm2 14 Monate und in Arm3 39 Monate. Die ORR (95%-KI): Arm1 vs. Arm2 vs. Arm3 22% vs. 14% vs. 33% und die PSA RR respektive 61% vs. 67% vs. 95%. 51 Patienten hatten therapie-assoziierte Nebenwirkungen, die häufigsten Grad- 3-Nebenwirkungen waren Fatigue, Anämie und ALT-Erhöhung.
Fazit: Bei Patienten mit HRR-Mutation im mCRPC-Stadium zeigt eine Erstlinien-Therapie mit Abi/P + Olaparib ein besseres PFS und eine bessere RR verglichen mit Olaparib oder Abi/P allein oder sequenziell. Die Nebenwirkungen sind tolerabel. Somit sollte eine Kombinationstherapie bei dem genannten Patientengut angestrebt werden.