Konzeptuell soll das onkologische Therapieansprechen von Radiotherapie in der Kombination mit ADT mit einer höheren Strahlendosis verbessert werden können. Eine Dosiseskalation der Bestrahlung könnte jedoch auch mit potenziell vermehrten Nebenwirkungen assoziiert sein. Beim ASCO GU 2024 wurden unter anderem die Langzeitergebnisse der prospektiven, randomisierten Phase-III-Studie GETUG-AFU 18 präsentiert.
Studie: Insgesamt wurden 505 Patienten mit nicht metastasiertem, Hochrisiko-Prostatakarzinom eingeschlossen. Die Patienten wurden in zwei Therapiearme randomisiert: ADT für 3 Jahre in der Kombination mit konventionell 70Gy oder dosiseskalierter 80Gy-Radiotherapie. Nach einem medianen Follow-Up von 9,5 Jahren zeigte sich ein statistisch signifikanter Vorteil für die Hochdosis-Radiotherapie mit 80Gy hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens und des Prostatakarzinom-spezifischen Überlebens, aber auch das Gesamtüberleben erwies sich in der Hochdosis-Kohorte als signifikant verbessert. Bezüglich der therapiespezifischen Nebenwirkungen und der subjektiven Lebensqualität zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Therapiearmen.
Fazit: Die Bestrahlung mit Dosiseskalation auf 80Gy in der Kombination mit ADT für 3 Jahre zeigte signifikant bessere onkologische Ergebnisse bei Hochrisiko Prostatakarzinom-Patienten und das Gesamtüberleben konnte verlängert werden. Die Steigerung der Strahlendosis war nicht mit einer Verschlechterung des Nebenwirkungsprofils assoziiert.