Hintergrund: Die Kombination von Checkpoint-Inhibitor und Tyrosinkinase-Inhibitor ist eine Standard-Erstlinientherapie im metastasierten Nierenzellkarzinom. Im neoadjuvanten Setting könnte diese zu Downstaging und Reduktion des Rezidivrisikos führen.
Diese Phase-II-Studie untersuchte die neoadjuvante Verabreichung von Avelumab plus Axitinib über 12 Wochen bei 40 Patienten mit nicht metastasiertem Nierenzellkarzinom und hohem Rezidivrisiko (cT1b-4 cN0-1 M0, Grad 3-4).
Ergebnisse: Der primäre Endpunkt war partielles Ansprechen im Primärtumor in ≥25%, welcher in 12 Patienten (30%) erreicht wurde. Der Primärtumor konnte im Mittel um 20% (0-43.5) verkleinert werden und vitaler Tumor nach Therapie war in 50% (1-100) vorhanden. Nach einer Nachbeobachtungszeit von 23.5 Monaten kam es in 13/40 Patienten (32%) im Mittel nach 8 (2-23) Monaten zu einem Rezidiv. Unter den 12 Patienten mit partiellem Ansprechen waren 11 (92%) tumorfrei. Es kam zu keinen Verzögerungen hinsichtlich der Operation und es wurde keine Progression des Primärtumors beobachtet. In den Tumorgewebeproben nach Behandlung zeigte sich eine höhere PD-L1-Expression und höhere Dichte an CD8+ Immunzellen als vor der Behandlung. Zusätzlich waren Proben von Patienten mit Rezidiv durch eine geringere Dichte an CD8+ Immunzellen als solche ohne Rezidiv nach Behandlung charakterisiert.
Fazit: Die Studie zeigt, dass die neoadjuvante Gabe eines Checkpoint-Inhibitors zusammen mit einem Tyrosinkinase-Inhibitor zu einem partiellen Ansprechen des Tumors in ca. 30% aller Patienten führt und mit dem rezidivfreien Überleben korreliert.
Quelle: Bex A. et al, Amsterdam, Niederlande, Abstract Nr. 289
Innovation: ★★★ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★☆