Die Kombination aus Enfortumab Vedotin + Pembrolizumab wurde im Dezember 2023 von der FDA als Erstlinientherapie für alle Patient:innen mit metastasiertem Blasenkarzinom zugelassen. Ansonsten sind die Behandlungsoptionen für Cisplatin-unfitte Patient:innen mit metastasiertem Blasenkarzinom mit Carboplatin und PD-L1-Inhibitoren als Alternative begrenzt. Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) haben sich als Monotherapie nach mehreren Therapielinien bei Patient:innen mit metastasiertem Blasenkarzinomen wirksam gezeigt. Cabozantinib ist ein Multi-Rezeptor-TKI, der auf MET, VEGFR-2, RET, KIT, TIE-2 und die TAM-Familie der Kinasen (TYRO2, AXL und MER) abzielt. Aus diesem Grund wurde in dieser nicht-randomisierten Multicenter-Phase-II-Studie Cabozantinib in Kombination mit dem PD-1-Inhibitor Pembrolizumab in der Erstlinie getestet.
Studie: Es wurden 36 Cisplatin-ungeeignete Patient:innen mit metastasiertem Blasenkarzinom eingeschlossen. Die objektive Ansprechrate betrug 46%, wovon 4 Patienten (14%) eine komplette Remission erreichten. Weitere 9 Patient:innen hatten eine stabile Erkrankung, was zu einer klinischen Nutzenrate von 71,4% führte. Die mediane Dauer des Ansprechens betrug 14,7 Monate. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 14,3 Monaten betrugen das mediane progressionsfreie Überleben und Gesamtüberleben 7,6 bzw. 17,1 Monate. Grad ≥3 therapiebedingte unerwünschte Ereignisse traten bei 50% der Patient:innen auf. Es gab hierbei jedoch keine behandlungsbedingten Todesfälle.
Fazit: Bei PD-L1-positiven und Cisplatin-unfitten Patienten zeigte die Kombination aus Cabozantinib + Pembrolizumab eine vielversprechende Wirksamkeit. Diese Studie erreichte jedoch nicht die vorab statistisch erforderlichen 17 Patient:innen mit Ansprechen auf die Therapie. Daher läuft derzeit eine weitere Bewertung von Cabozantinib + Pembrolizumab mit Fokus auf prädiktive Biomarker.