Die Detektion von klinisch nicht signifikanten Prostatakarzinomen ist mit Re-Biopsien und potenzieller Überbehandlung assoziiert. Verschiedene retro- und prospektive Studien beschäftigen sich damit, Screening-Untersuchungen zu verbessern, um zwar eine frühe Diagnose von klinisch relevanten Karzinomen zu ermöglichen, jedoch potenziellen Schaden an Patienten zu vermeiden.
Stockholm3 ist ein auf Blut basierter diagnostischer Test, welcher bestimmte Proteine, genetische Marker und klinische Risikofaktoren beinhaltet. Dieser Test zeigte bereits in der schwedischen Population vielversprechende Ergebnisse. Nun wurde der Stockhom3 Test in einer heterogenen multiethnischen Kohorte zur Validierung der Ergebnisse durchgeführt und mit PSA als Marker verglichen.
Studie: Insgesamt wurden 2.219 Männer verschiedener ethnischen Gruppen in die Studie eingeschlossen. Die Ergebnisse zeigten, dass der Stockholm3-Test im Vergleich zu PSA die Detektion von klinisch nicht signifikantem Prostatakrebs (ISUP 1) reduzierte (38 – 56% vs. 19%, je nach Stockhom3 cut-off) und die Spezifizität des Tests somit signifikant höher war. Bezüglich der Sensitivität erwies sich Stockhom3 als Screening Marker mit dem PSA vergleichbar (95% – 88% vs. 92%). Die Biopsie von klinisch nicht signifikanten Karzinomen hätte in dieser Kohorte mit dem Stockholm3 in 45% verhindert werden können.
Fazit: Der Stockholm3-Test könnte in Zukunft die Überdetektion, Übertherapie und wiederholte Biopsien von Patienten mit nicht klinisch signifikantem Prostatakrebs reduzieren, ohne die Sensitivität der Detektion von signifikanten Karzinomen zu beeinflussen.