Hintergrund: Die Androgendeprivationstherapie (ADT) ist in Kombination mit einer Strahlentherapie ein wesentlicher Faktor zur kurativen Behandlung des lokalisierten Prostatakarzinoms (PCa). Die Wiederherstellung des Testosteronspiegels (T) auf ein normales Niveau bei PCa-Patienten, die mit Strahlentherapie plus 6, 18 oder 36 Monaten ADT behandelt wurden und als von ihrer Krankheit geheilt gelten, ist wiederum ein wichtiger Faktor für die Entstehung von Langzeitfolgen und der Lebensqualität.
Ergebnisse: 1.230 PCa-Patienten wurden in zwei Phase-III-Studien randomisiert. Das mediane Follow-up betrug 14 Jahre. Insgesamt erreichten 76,7 %, 54,6 % und 45,1 % der Patienten nach 6, 18 bzw. 36 Monaten wieder normale T-Werte. Die mediane Zeit bis zur T-Wiederherstellung betrug 1,5, 3,1 bzw. 5,1 Jahre für die 6-, 18- bzw. 36-monatige ADT. Nur 79,7 % der Patienten wiesen bei Studienbeginn einen normalen T-Wert auf. Es bestand ebenfalls ein signifikanter Unterschied in der Gesamterholungsrate (p<0,001) zwischen normalem und abnormalem T-Wert und bei allen ADT-Dauerwerten zwischen den beiden Kohorten. Im multivariablen Modell war ein normaler T-Grundwert ein starker Prädiktor für die T-Erholung. Älteres Alter, Diabetes, eine längere ADT, ein höheres klinisches Stadium, ein höheres PSA und ein höherer Gleason-Score verringerten die Chance auf eine T-Wiederherstellung erheblich.
Fazit: Höheres Alter, längere ADT-Dauer und schlechte Krankheitsmerkmale sind mit einer geringeren T-Erholung verbunden. Selbst nach Anpassung für verschiedene Variablen und die Dauer der ADT ist eine höhere T-Erholung nach der ADT signifikant mit einem normalen T zu Beginn der Behandlung verbunden.