Hintergrund: Die Detektion raumfordernder Prozesse an der Niere ist mit verschiedenen diagnostischen Herausforderungen verbunden, u.a. besteht die Problematik der korrekten Identifikation benigner oder maligner Läsionen mittels Schnittbildgebung und der oftmals risikoreichen Probenentnahme mittels Biopsie. Die hier vorgestellte Phase-III-Studie testete die Performance des monoklonalen und mit 89Zirkonium-DFO markierten Antikörpers Girentuximab, der das im klarzelligen Nierenzellkarzinom hochexprimierte Enzym Carbonanhydrase IX erkennt, in der Detektion von klarzelligem RCC bei Patient:innen mit unklaren Nierenraumforderungen.
Studie: 300 Patient:innen mit unklaren Nierenraumforderungen (≤ 7cm; Tumorstadium cT1) vor partieller Nephrektomie wurden eingeschlossen und erhielten eine Dosis 89Zr-DFO-Girentuximab an Tag 0 sowie ein PET/CT an Tag 5 vor Intervention. Von den 288 Patient:innen mit histologischem Befund nach Operation hatten 193 (67%) ein klarzelliges RCC und 179 (62%) ein cT1a-Stadium.
Ergebnisse: Die Sensitivität und Spezifität von 89Zr-DFO-Girentuximab für die Detektion eines RCCs waren 86% bzw. 87%, mit positiven und negativen Vorhersagewerten von ≥ 91,7% bzw. ≥ 73,7%. Es traten sehr wenige Komplikationen auf, die in der Regel auf post-chirurgische Komplikationen zurückgeführt werden konnten. 89Zr-DFO-Girentuximab verbesserte die Identifizierung von klarzelligen RCC im Vergleich zu konventioneller Schnittbildgebung signifikant und wird möglicherweise auch in der Behandlung von klarzelligen RCC (177Lu-Girentuximab) Verwendung finden.