Adjuvante Chemotherapie nach Chemoradiatio bei Patientinnen mit lokalem Zervixkarzinom und Risikofaktoren – ja oder nein?

In die Phase-III-Studie GOG-0724 wurden 236 Patientinnen mit lokalem Zervixkarzinom und postoperativen Risikofaktoren (Lymphknotenmetastasen und/oder Parametrienbefall) nach radikaler Hysterektomie eingeschlossen. Diese Patientinnen wurden 1:1 entweder zu adjuvanter Radiochemotherapie (RCT) oder adjuvanter Radiochemotherapie plus anschließender Chemotherapie mit Carboplatin/Paclitaxel (RCT+ADC) randomisiert. Primärer Endpunkt war das krankheitsfreie Überleben (DFS).

Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied im primären Endpunkt (4-Jahres-DFS-Rate RCT: 76,2 % vs. RCT + ADC: 76,9 %, HR 1,05 [0,65–1,68]). Auch im sekundären Endpunkt Gesamtüberleben (4-Jahres-OS-Rate RCT: 87,3 % vs. RCT + ADC: 89,0 %, HR 0,91 [0,49–1,69]) zeigte sich kein Unterschied. Darüber hinaus konnten 26 % der Patientinnen in der RCT + ADC-Gruppe die Chemotherapie nicht erhalten. Weiters zeigte sich in der RCT + ADC-Gruppe eine deutlich höhere Rate an Grad ≥ 3 Nebenwirkungen: RCT 37 % vs. RCT + ADC 59 %.

Fazit: Die zusätzliche Gabe von Carboplatin/Paclitaxel zeigte keine Verbesserung der Prognose von Patientinnen mit Zervixkarzinom nach radikaler Hysterektomie und adjuvanter Radiochemotherapie und kann somit in diesem Setting nicht empfohlen werden.