Lokal fortgeschrittene Kopf-Hals-Tumoren: Eine indische Phase-III-Studie evaluierte die Anwendung von Docetaxel als Radiosensitizer bei 356 Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren, die sich nicht für eine Platin-basierte Radiochemotherapie eignen. Als „platinum-ineligible” waren u.a. Patienten mit Hörbeeinträchtigung oder Beeinträchtigung der Nierenfunktion definiert. Die Patienten wurden 1 : 1 randomisiert entweder einer Radiotherapie alleine (Standardtherapie) oder einer Radiotherapie plus wöchentlicher Chemotherapie mit Docetaxel zugeteilt. Primärer Studienendpunkt war das krankheitsfreie Überleben (DFS), zu den sekundären Endpunkten zählte unter anderem das Gesamtüberleben (OS). Die Radiotherapie in Kombination mit Docetaxel zeigte sich gegenüber der alleinigen Radiotherapie als überlegen. Die 2-Jahres-DFS-Rate lag bei 42 % vs. 30,3 %, die 2-Jahres-OS-Rate betrug 50,8 % vs. 41,7 %. Wie zu erwarten, war die Inzidenz von unerwünschten Ereignissen (AE) unter der Radiochemotherapie höher als unter Radiotherapie alleine.1 In der ConCERT-Studie wurde der Frage nachgegangen, ob 3-wöchentliches oder wöchentliches Cisplatin je konkomitant zur Radiatio effektiver ist. In die Studie wurden Patienten mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom von Kopf und Hals (LAHNSCC) eingeschlossen und 1 : 1 randomisiert. Bezüglich des primären Endpunkts der locoregionalen Kontrollrate (LRC-Rate) ergab sich zwischen den beiden Gruppen kein Unterschied (2-Jahres-LRC-Rate: 3-wöchentlich 57,69 % vs. wöchentlich 61,53 %). Auch das OS war mit 30,50 vs. 25,46 Monaten vergleichbar. Die Toxizitätsrate bei wöchentlicher Gabe von Cisplatin war erwartungsgemäß niedriger als bei 3-wöchentlicher Verabreichung.2 Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) plus Cisplatin gilt als etablierte Therapie bei lokal fortgeschrittenen, nicht metastasierten Kopf-Hals-Tumoren, wobei 70 % dieser Patienten in eine schwere orale Mukositis (SOM) entwickelt. Für das Management dieser Nebenwirkung wurde in der placebokontrollierten Phase-III-Studie ROMAN nun die Substanz Avasopasem Manganese (AVA) getestet. In die Studie wurden 407 Patienten eingeschlossen. Primärer Endpunkt war die SOM-Inzidenz, es zeigte sich eine statistisch signifikante Reduktion (54 % vs. 64 %; p = 0,045). Auch die Dauer der SOM konnte signifikant verkürzt werden (im Median 8 Tage unter AVA vs. 18 Tage unter Standardtherapie; p = 0,002).3
Reziviertes/metastasiertes Setting: In einer Phase-II-Studie wurden die Verträglichkeit und der klinische Nutzen von Pembrolizumab + Cabozantinib bei therapienaiven Patienten mit rezidivierten/metastasierten Kopf-Hals-Karzinomen evaluiert. Die Gesamtansprechrate (ORR) lag nach einem medianen Follow-up von 12,7 Monaten bei 45,2 % mit einem klinischen Gesamtnutzen von 90,4 %. Die 1-Jahres-OS-Rate war 67,7 %, die 1-Jahres-PFS-Rate betrug 51,8 %. Auch das Nebenwirkungsprofil ist als günstig einzustufen.4