Highlights beim metastasierten Kolorektalkarzinom

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Immuntherapie bei mikrosatelliteninstabilen Tumoren in der Erstlinie
Pembrolizumab wurde in der KEYNOTE-177-Studie bei Patienten mit hoher Mikrosatelliten-Instabilität (MSI-H) oder Mismatch-Repair-Defizienz (dMMR) im Stadium IV evaluiert und ist aufgrund einer signifikanten Verbesserung des koprimären Studienendpunkts progressionsfreies Überleben Standard-Erstlinientherapie in dieser Indikation. Heuer am ASCO wurden die Daten zum Gesamtüberleben präsentiert. Dieses war im Vergleich zu Chemotherapie leider nicht signifikant erhöht. Erklärbar ist dies durch das Studienprotoll, welches ein Crossover von Patienten, die mit Chemotherapie behandelt wurden, auf eine Immuntherapie vorgesehen hat. So erhielten knapp zwei Drittel der Patienten aus dem Chemotherapie-Arm in weiterer Folge die Immuntherapie.

 

3500 – Final overall survival for the phase III KN177 study: Pembrolizumab versus chemotherapy in microsatellite instability-high/mismatch repair deficient (MSI-H/dMMR) metastatic colorectal cancer (mCRC).

 

Gibt es einen Platz für FOLFOXIRI plus Antikörper in der Erstlinientherapie?
Antworten auf diese Frage liefern zwei Studien:

● Die DEEPER-Studie (RAS-Wildtyp-Patienten); FOLFOXIRI + Cetuximab vs. FOLFOXIRI + Bevacizumab in der Erstlinie.

In DEEPER führte die Kombination FOLFOXIRI + Cetuximab gegenüber FOLFOXIRI + Bevacizumab zu einem tieferen Ansprechen (57 % vs. 46 %). Der tiefere Response konnte jedoch nicht in ein frühes Ansprechen übersetzt werden und auch nicht in eine höhere R0-Resektionsrate übergeführt werden, zudem waren die Gesamtansprechraten zwischen beiden Armen vergleichbar. Kutane Nebenwirkungen waren mit dem Anti-EGFR-Antikörper höher.

● Die Fire-4.5-Studie (RAS-Wildtyp-Patienten mit BRAF-Mutation; FOLFOXIRI + Cetuximab vs. FOLFOXIRI + Bevacizumab in der Erstlinie).

Die Fire-4.5-Studie war – in der Annahme, dass die Responserate durch Cetuximab erhöht werden kann – negativ: FOLFOXIRI + Bevacizumab führte zu einer nummerisch höheren Responserate als FOLFOXIRI + Cetuximab. Auch die Krankheitskontrollrate war mit der Zugabe von Bevacizumab tendenziell besserer, was sich letztlich auch in einer signifikant höheren progressionsfreien Überlebenszeit niederschlägt.

Daraus ergibt sich bei BRAF-mutierten Tumoren der Einsatz einer Chemotherapie (FOLFOX, FOLFOXIRI) in Kombination mit Bevacizumab in der Erstlinie und eines BRAF-Inhibitors in Kombination mit einem EGFR-Hemmer in der Zweitlinie. Weitere Studien sind am Laufen.

 

3501 – The randomized phase II study of FOLFOXIRI plus cetuximab versus FOLFOXIRI plus bevacizumab as the first-line treatment in metastatic colorectal cancer with RAS wild-type tumors: The DEEPER trial (JACCRO CC-13).

3502 – Randomized study to investigate FOLFOXIRI plus either bevacizumab or cetuximab as first-line treatment of BRAF V600E-mutant mCRC: The phase-II FIRE-4.5 study (AIO KRK-0116).

 

Erhaltungstherapie „beyond Bevacizumab“
In diesem Kontext wurde die PANAMA-Studie bei RAS-Wildtyp-Patienten mit einer Panitumumab-Erhaltungstherapie präsentiert, dessen Konzept „Panitumumab beyond progression“ allerdings nicht wirklich aufgegangen ist. Der Ansatz Induktion-Deeskalation-Reinduktion ist möglich, scheint aber mit einer „Stopp and Go“-Strategie vergleichbar. In der FOCUS4-N-Studie wurde eine Erhaltungstherapie mit Capecitabin evaluiert, allerdings bei einem Patientengut, dass in der Erstlinie kaum mit Biologicals vorbehandelt war.

 

3503 – Maintenance therapy with 5-fluoruracil/leucovorin (5FU/LV) plus panitumumab (pmab) or 5FU/LV alone in RAS wildtype (WT) metastatic colorectal cancer (mCRC) – the PANAMA trial (AIO KRK 0212).

3504 – Oral maintenance capecitabine versus active monitoring for patients with metastatic colorectal cancer (mCRC) who are stable or responding after 16 weeks of first-line treatment: Results from the randomized FOCUS4-N trial.