Bereits am ersten ASCO-Kongress-Tag wurden zwei praxisverändernde Studien bei Kopf-Hals-Tumoren präsentiert.
Wichtig und spannend war die finale Analyse der Keynote-048-Studie zum Vergleich Pembrolizumab, Pembrolizumab plus Chemotherapie vs. Standardchemotherapie mit dem EXTREME-Schema als Erstlinientherapie r/m Kopf-Hals-Tumoren (HNSCC).
Das Ergebnis zusammengefasst: Chemotherapie plus Immuntherapie ist besser als Standardtherapie, auch in den Subgruppen mit unterschiedlich hoher PD-L1-Expression (CPS1, CPS20). In der Gruppe mit hoher PD-L1-Expression ist das Ansprechen besser, ebenso ist das Gesamtüberleben besser als mit Standardchemotherapie, allerdings vergleichbar mit Checkpointinhibitor-Monotherapie. Zweitens konnte gezeigt werden, dass Pembrolizumab-Monotherapie in der Gesamtpopulation nicht besser ist als die Standardchemotherapie, aber auch nicht inferior.
Fazit: Für den klinischen Alltag ergibt sich ein neues Erstlinientherapie-Schema mit Pembrolizumab+Chemotherapie oder Pembrolizumab als Monotherapie.
In der TPExtreme-Studie bei r/m Kopf-Hals-Tumoren (HNSCC) wurde Standard-EXTREME-Schema (mit 6 Zyklen 5FU-Cisplatin-Cetuximab) gegen das TPEx-Schema (mit 4 Zyklen Docetaxel-Cisplatin-Cetuximab) als Erstlinientherapie in Hinblick auf den primären Studienendpunkt Gesamtüberleben verglichen.
Das Ergebnis zusammengefasst: Es zeigt sich kein signifikanter Überlebensvorteil mit dem TPEx-Schema, das allerdings deutlich besser verträglich war.
Fazit: Für den klinischen Alltag bedeuten die Ergebnisse, dass das EXTREME-Schema mit Platin-5FU-Cetuximab letztlich abgelöst wird. Der neue Standard wird bevorzugt Pembrolizumab oder Pembrolizumab+Chemotherapie sein. Im Bedarfsfall wird man bei PD-L1-negativen Patienten auch das TPEx-Schema mit Docetaxel-Cisplatin-Cetuximab anwenden.